Energienutzungsplan Stadt Rehau
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Energienutzun gsplan <strong>Stadt</strong> Reh au - VORABZUG(!) Potenzialanalyse<br />
3.1.1.2.3 Dachflächenpotenziale für Photovoltaik<br />
Die für die Photovoltaik verbleibende Solarstrahlung ist die Differenz aus gesamter<br />
Solarstrahlung und benötigter Solarstrahlung für die zugrunde gelegte 60prozentige<br />
Brauchwarmwasserbereitstellung. Sie beträgt 492,6 GWh/a. Über den<br />
typischen Jahresnutzungsgrad für PV-Anlagen (rund 8,5 %) ergibt sich ein Stromerzeugungspotenzial<br />
für alle Dachflächen in <strong>Rehau</strong> von insgesamt 41,9 GWh und<br />
eine installierte Leistung von rund 46,5 MWp.<br />
Dies würde bedeuten, dass <strong>Rehau</strong> mit dem technischen PV-Potenzial auf Dachflächen<br />
mehr als die Hälfte seines aktuellen Strombedarfs (56 %) decken könnte.<br />
Dieser Wert erscheint zunächst wenig realistisch.<br />
Zur Validierung wird deshalb mittels einer anderen Methodik das Dachflächenpotenzial<br />
speziell auf Wohngebäuden untersucht, wobei zunächst von der Wohnfläche<br />
ausgegangen wird.<br />
Das Statistische Landesamt nennt in seinem Online-Portal GENESIS eine Gesamtwohnfläche<br />
für <strong>Rehau</strong> von 436.600 m². Über den von Prof. Quaschning genannten<br />
Faktor (0,82) ergibt sich eine Dachfläche von 358.012 m². Davon sind nur 60 %,<br />
also 214.807 m², für eine solare Nutzung geeignet.<br />
Folgt man dem Ansatz von Quaschning, der 34 % der Dachfläche für Solarthermie<br />
vorhält, verbleiben 66 %, also 141.773 m² als für Photovoltaik zur Verfügung stehende<br />
Dachfläche auf Wohngebäuden in <strong>Rehau</strong>.<br />
Bei einem mittleren Ertrag von 110 kWh/m² (880 kwh/kWp) ergibt sich ein Erzeugungspotenzial<br />
von 15,6 GWh pro Jahr bei einer Gesamtleistung von 17,7 MWp.<br />
Hinzu kommen die außerdem vorhandenen erheblichen Potenziale der Dachflächen<br />
von Nichtwohngebäuden.<br />
Die von uns auf Basis der digitalen Flurkarte ermittelten Grundflächen aller Gewerbe-<br />
und Industriegebäude betragen rund 180.000 m². Hiervon werden 20% als<br />
prinzipiell ungeeignet abgezogen, demnach liegt die für Photovoltaik nutzbare<br />
Dachfläche etwa bei 144.000 m².<br />
Zur Ermittlung des Stromerzeugungspotenzials wurde zunächst der zu erwartende<br />
Flächenjahresertrag am Standort ermittelt. Aufgrund der Flachdachmontage ist<br />
eine Ausrichtung der Module hinfällig. Die gesamten Systemverluste (Inverter,<br />
Kabel, Reflektion etc.) wurden zusammen mit 20,7 % berücksichtigt. Der standortabhängige<br />
mögliche durchschnittliche Jahresertrag wurde so auf 800 kWh/kWp<br />
bestimmt (siehe Anhang 8.5.2 PV auf Flachdächern ohne Aufständerung).<br />
Zu berücksichtigen ist, dass viele Industriegebäude aus Kostengründen so errichtet<br />
wurden, dass sie keine hohen zusätzlichen Traglasten aushalten. Daher gehen wir<br />
von einer vereinfachten Flachdachmontage ohne Aufständerung unter Einsatz<br />
solarer Dünnschichtmodule aus. Hinzu kommt, dass die Montage meist durch<br />
Lichtkuppeln oder anderer Aufbauten (Kühlanlagen etc.) erschwert wird. Nach<br />
Energieagentu r Nordbayern Seite | 61