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Energienutzungsplan Stadt Rehau

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Potenzialanalyse VORABZUG(!) - <strong>Energienutzungsplan</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Rehau</strong><br />

Kanalteilstück rückgewonnen werden kann, sehr schwierig. In der Praxis wird zunächst<br />

die benötigte Wärmepumpe ausgelegt und darauf aufbauend die nötige<br />

Wärmetauscher-Übertragungsleistung und danach die nötige Länge des Wärmetauschers<br />

im Kanal. Ausgangsgrößen hierfür sind die mögliche Temperaturabnahme<br />

des Abwassers durch den Wärmeentzug und die Abwassermenge.<br />

Exemplarisch wurde zur Berechnung ein Trockenwetterabfluss von 15l/s bei einer<br />

Temperaturabnahme von 2 Kelvin angenommen. Daraus ergibt sich für den Wärmetauscher<br />

eine Übertragungsleistung von 126 kW. Theoretisch könnte man so<br />

dem Kanal konstant eine Leistung von 126 kW entziehen, das wiederum entspricht<br />

einer gesamten Wärmemenge von rund 1,1 GWh.<br />

Bei einer Wärmepumpe mit einer Arbeitszahl von 4,0 ist es möglich, mit 1 kWh<br />

Antriebsenergie in Form von Strom und der Umgebungswärme aus dem Abwasser<br />

4 kWh Wärme zu erzeugen. Im betrachteten <strong>Rehau</strong>er Kanalabschnitt käme also<br />

eine Wärmepumpe mit einer Gesamtwärmeleistung von 168 kW in Betracht. Die<br />

dazu notwendige elektrische Leistungsaufnahme beträgt lediglich 42 kW.<br />

Die dafür notwendige Länge des Wärmetauschers beträgt bei dem in Abbildung 55<br />

gezeigten Modell etwa 50 m.<br />

Dieses Potenzial repräsentiert allerdings nur den unter schlechten Bedingungen<br />

(trockener Wintertag = geringer Abwasserdurchfluss und geringe Abwassertemperatur)<br />

realisierbaren Wärmeertrag. Über das tatsächliche Potenzial, also wie viel<br />

Energie letztlich aus dem beschriebenen Kanalteilstück rückgewonnen werden<br />

kann, sind ohne aufwendige und langfristige Messungen (Temperatur, Durchfluss<br />

etc.) sowie konkrete Verbrauchsdaten auf Abnehmerseite keine belastbaren Aussagen<br />

möglich.<br />

3.2.4.2 Mögliche Wärmesenken und Beispiele<br />

Grundsätzlich ist der Einsatz von Wärmepumpen umso effektiver, je niedriger die<br />

Vorlauftemperatur des Heizsystems auf Abnehmerseite ist. Es würde sich daher<br />

anbieten, diese Technologie für die Wärmeversorgung eines Neubauobjektes oder<br />

eines sanierten Gebäudes einzusetzen, sinnvollerweise in unmittelbarer Umgebung<br />

des Kanalverlaufs. Außerdem steigt die Wirtschaftlichkeit einer Anlage mit<br />

ihrer Größe. Es ist daher zu empfehlen, Abnehmer mit einer Heizleistung von mindestens<br />

rund 150 kW auszuwählen, was etwa 50 Wohneinheiten entspricht.<br />

Zum besseren Verständnis sei an dieser Stelle auf ein Beispielprojekt verwiesen,<br />

das zwar etwas kleiner ist, aber die praktische Umsetzung sehr gut veranschaulichen<br />

kann.<br />

Beispiel<br />

Die ca. 8.000 Einwohner große <strong>Stadt</strong> Rauenberg in Baden-Württemberg (nähe<br />

Karlsruhe) hat sich 2010 bei dem Neubau eines Kinderhauses dazu entschlossen,<br />

den Heizbedarf von 45 kW ausschließlich über zwei Abwasserwärmepumpen gleicher<br />

Leistung zu decken (monovalent). Die Wärme aus dem Abwasser wird über<br />

86 | Seite Energieagentur Nordbayern

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