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Energienutzungsplan Stadt Rehau

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Energienutzun gsplan <strong>Stadt</strong> Reh au - VORABZUG(!) Potenzialanalyse<br />

vatwald liegt und daher aufgrund der komplexen Besitzstruktur schwierig zu erschließen<br />

ist.<br />

Hinzu kommt, dass sich auch das zweitgrößte Potenzial, nämlich das Holz aus dem<br />

Staatswald, dem direkten Zugriff entzieht und derzeit zum allergrößten Teil nicht<br />

innerhalb der <strong>Stadt</strong>grenzen <strong>Rehau</strong>s verwertet wird. Die wirtschaftliche Ausrichtung<br />

der Bayerischen Staatsforsten führt dazu, dass die <strong>Stadt</strong> <strong>Rehau</strong>, falls sie Bedarf<br />

anmeldet, wie jeder andere Nachfrager behandelt und nicht bevorzugt wird.<br />

Letztlich entscheidet also vor allem der Preis über den Zuschlag. Generelle Voraussetzung<br />

für eine Belieferung der <strong>Stadt</strong> <strong>Rehau</strong> aus dem Gebiet der Bayerischen<br />

Staatsforsten ist natürlich, dass keine langfristigen Lieferverträge mit anderen<br />

Abnehmern geschlossen wurden, was nach Angaben der Bayerischen Staatsforsten<br />

(Grosch, 2012) aber nicht der Fall ist.<br />

3.2.3 Geothermie und Umgebungswärme<br />

3.2.3.1 Geothermie<br />

Der Begriff Geothermie bezeichnet im Boden gespeicherte Erdwärme. Dabei wird<br />

zwischen oberflächennaher und tiefer Geothermie unterhalb einer Bohrtiefe von<br />

400 m unterschieden. Letztere kann nur unter hohem (finanziellen) Aufwand gewonnen<br />

werden und ist an Vorkommen warmer Schichten im Untergrund gebunden,<br />

die es so im Nordbayerischen Raum nicht in erreichbarer Tiefe gibt. Um Temperaturen<br />

abzugreifen, die direkt zur Raumheizung oder Stromproduktion<br />

geeignet sind, muss man in der Regel mindestens doppelt so tief bohren. Laut<br />

einer Potenzialstudie der AEE (Agentur für Erneuerbare Energien e.V., 2010) und<br />

den Angaben im Geothermieatlas Bayern (Bayerisches Staatsministerium für<br />

Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, 2012) sind im Raum <strong>Rehau</strong><br />

keine tiefen Heißwasservorkommen zu erwarten, weshalb höchstens die Nutzung<br />

der petrothermalen Geothermie möglich wäre. Bei dieser Methode wird unter<br />

sehr hohem Druck ein Wasser-Granulat-Gemisch in die Tiefenbohrung eingepresst,<br />

dabei bilden sich Risse im Untergrund. Auf diese Art und Weise wird ein<br />

künstlicher Wärmetauscher erschaffen, um kalte Flüssigkeiten durch den Untergrund<br />

zu leiten und dadurch zu erwärmen.<br />

Wirtschaftlich interessant ist die geothermische Stromerzeugung und Direktwärmenutzung<br />

aber vor allem dort, wo sich geologische Formationen und Schichten<br />

mit heißem Wasserangebot in relativ geringer Tiefe finden, beispielsweise im süddeutschen<br />

Molassegebiet (Voralpenland). Mit gegenwärtigen Technologien ist in<br />

<strong>Rehau</strong> eine Nutzung der Tiefen Geothermie nicht wirtschaftlich darstellbar und<br />

wird deshalb im Rahmen dieser Studie auch nicht weiter verfolgt.<br />

Die Wärme, die man sich bei der oberflächennahen Geothermie zu Nutze macht,<br />

kommt nur zu einem sehr kleinen Teil aus dem heißen Erdinneren. Besonders in<br />

oberen Schichten spielt z.B. die Wärmeeinbringung durch Regen eine wesentlich<br />

Energieagentu r Nordbayern Seite | 79

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