Energienutzungsplan Stadt Rehau
Energienutzungsplan Stadt Rehau
Energienutzungsplan Stadt Rehau
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Potenzialanalyse VORABZUG(!) - <strong>Energienutzungsplan</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Rehau</strong><br />
Ein möglicher Standort für den Neubau eines Wasserkraftwerkes ist das Stauwehr<br />
der REHAU AG an der Schwesnitz, welches vermutlich der Löschwasserbereitstellung<br />
dient. Es wird im Winter gezogen, um eine Vereisung des angestauten Wassers<br />
zu verhindern. Der Ausbau der Wasserkraft an weiteren kleineren Bächen im<br />
Raum <strong>Rehau</strong> erscheint aufgrund der zu erwartenden ökologischen Beeinträchtigungen<br />
nicht oder nur unter hohen Auflagen genehmigungsfähig. Erfahrungsgemäß<br />
erschweren die dafür notwendigen Baumaßnahmen einen wirtschaftlichen<br />
Betrieb der Anlagen.<br />
Somit liegen weitere Wasserkraft-Potenziale in erster Linie im Ausbau und der<br />
Effizienzsteigerung von bereits bestehenden Wasserkraftanlagen. Gegenwärtig<br />
verfügt <strong>Rehau</strong> nur über ein einzelnes kleines Wasserkraftwerk (30 kW) in der „alten<br />
oberen Mühle“. Es erzeugte im Jahr 2010 rund 71 MWh. Die sich ergebende<br />
Vollaststundenzahl von 2375 h im Jahr erscheint relativ niedrig. Das Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geht bei Wasserkraft von<br />
3.000 - 5.000 Vollaststunden im Jahr aus. Durch eine optimierte Betriebsführung<br />
kann so eventuell der Stromertrag weiter gesteigert werden. Mit Einsatz neuer<br />
Turbinentechnologie ist es nach Erkenntnissen einer vom BMU in Auftrag gegebenen<br />
Potenzialstudie zudem möglich, den Wirkungsgrad um 5-11% zu steigern<br />
(Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2010).<br />
Weitere mögliche Potenziale liegen eventuell in bisher eher unkonventionellen<br />
Technologien abseits von Francis- oder Kaplanturbinen, um sich die Wasserkraft zu<br />
Nutze zu machen. Eine davon ist sicherlich die Erschließung kleinerer Fallhöhen<br />
(zwischen 1-4m) und langsamerer Fließgeschwindigkeiten mittels Wasserkraftschnecken,<br />
oder auch der Einsatz von Wasserrädern. Beide Technologien werden<br />
erfolgreich eingesetzt und sind dazu ökologisch wesentlich verträglicher.<br />
Tabelle 12: Wasserkraftpotenzial in <strong>Rehau</strong><br />
Anzahl<br />
Anlagen<br />
Leistung<br />
KW<br />
Erzeugung<br />
MWh/a<br />
Deckung des<br />
Strombedarfs<br />
Bestand 1 30 71 0,08 %<br />
Technisches Potenzial<br />
Modernisierung 1 33 116 0,14 %<br />
Ausbau 1 50 175 0,21 %<br />
Reaktivierung 3 150 525 0,63 %<br />
Summe 5 233 816 0,98 %<br />
Tabelle 12 zeigt, dass ein moderater Zubau und eine Modernisierung vorhandener<br />
Anlagen das Potenzial der Wasserkraft in <strong>Rehau</strong> mehr als verzehnfachen könnte.<br />
Jedoch würde die Stromproduktion aus diesen Anlagen selbst dann noch nicht<br />
einmal ein Prozent des Bedarfs decken können.<br />
74 | Seite Energieagentur Nordbayern