Jahresbericht 2010 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
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Tourismusbarometer <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Abb. 36: cash-flow-Rate von Gastronomiebetrieben nach Bundesländern 2008<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
11,2<br />
3,5<br />
13,2<br />
0,0<br />
12,0 11,9<br />
Quelle: dwif <strong>2010</strong>, Sonderauswertung EBIL-Daten (vorläufige Ergebnisse)<br />
Am deutlichsten fielen die Rückgänge in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong>, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen aus.<br />
In absoluten Zahlen bzw. im Median reiht sich <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
in das Mittelfeld der Barometer-Bundesländer<br />
ein. Besonders Besorgnis erregend ist die Entwicklung<br />
in Sachsen und im Saarland. Dort sank die Cash-Flow-<br />
Rate im Median auf unter 9 Prozent bzw. 10 Prozent.<br />
Über drei Viertel der dortigen Betriebe dürften den<br />
Orientierungswert also nicht erreicht oder sogar sehr<br />
deutlich verfehlt haben. (vgl. Abb. 36)<br />
Bei der Beurteilung der Innenfinanzierungskraft von<br />
Gastronomiebetrieben ist einzukalkulieren, dass viele<br />
von ihnen gepachtet sind und somit relativ niedrige<br />
Abschreibungsquoten (von oft weniger als 2 Prozent)<br />
aufweisen. Eine Erreichung des Orientierungswerts –<br />
der nur für Eigentümerbetriebe gilt – ist deshalb oft<br />
gar nicht möglich. Dennoch ist bei der Interpretation<br />
der Werte Folgendes zu berücksichtigen:<br />
Cash-Flow-Raten von unter 10 Prozent oder<br />
knapp darüber sind definitiv zu niedrig43 , um<br />
alle Zahlungsverpflichtungen erfüllen und einen<br />
angemessenen Unternehmerlohn erwirtschaften<br />
zu können.<br />
Bei der Mehrzahl der Kreditnehmer ist die<br />
Zahlungsfähigkeit zwar nicht akut gefährdet; der<br />
9,0<br />
13,2<br />
10,0<br />
13,6<br />
Orientierungswert = 22 %<br />
12,7<br />
Kapital- und Arbeitseinsatz der Inhaberfamilie<br />
wird jedoch nicht ausreichend honoriert. Eine<br />
angemessene Honorierung ist höchstens bei<br />
einem Fünftel der erfassten Kreditnehmer der<br />
Fall, wobei zwischen Ost und West keine grundlegenden<br />
Unterschiede erkennbar sind. Selbst<br />
bei dem Spitzenreiter Schleswig-Holstein erreicht<br />
oder übertrifft nicht einmal jeder vierte Kreditnehmer<br />
den Orientierungswert.<br />
43 Gut geführte mittelständische Gastronomiebetriebe erreichen eine<br />
Cash-Flow-Rate von 22 Prozent und mehr (vgl. Maschke 2005).