Jahresbericht 2010 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
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tourismusbarometer <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Jugendliche und junge Erwachsene: Schon heute<br />
stellt diese Zielgruppe das kleinste Volumen in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, bis 2020 ist mit einem weiteren<br />
kräftigen Rückgang von 11 Prozent zu rechnen.<br />
Erwachsene mittleren Alters: Die bislang wichtigste<br />
Zielgruppe im <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>-Tourismus<br />
verbucht mit -4 Prozent rückläufige Zahlen.<br />
Senioren: Die Senioren haben bereits im Basisjahr<br />
2009 eine weit überdurchschnittliche Bedeutung<br />
und werden um weitere 6 Prozent zunehmen.<br />
Bei den Marktanteilen bis 2020 ziehen sie<br />
fast mit den 30- bis 59-Jährigen gleich.<br />
RheinlanD-<strong>Pfalz</strong> 2020:<br />
Stabile entWicklung = eRfolg<br />
Die Betrachtung der Reiseziele zeigt, dass die deutschlandweit<br />
leicht steigende Zahl der Reisenden und die<br />
etwa gleichbleibende Zahl der Reisen ausschließlich<br />
auf einen Anstieg bei Auslandsreisen zurückzuführen<br />
sind. Die Zahl der Inlandsreisen dagegen geht bei fast<br />
allen Zielgruppen zurück. 60 Angesichts des schrumpfenden<br />
Gesamtmarkts sind die stabilen Zahlen bis 2020<br />
für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> umso positiver zu bewerten.<br />
Die demografische Entwicklung hat auch Einfluss auf<br />
die inländische Quellmarktstruktur der Destination<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Nordrhein-Westfalen bleibt als<br />
wichtigster Quellmarkt stabil. Während Bayern und<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> leichte Wachstumsraten aufweisen,<br />
scheinen aus Baden-Württemberg sogar zweistellige<br />
Zuwächse möglich. Dagegen nimmt das Volumen der<br />
ostdeutschen Märkte, einschließlich Berlins sowie<br />
Schleswig-Holsteins und des Saarlandes, nach den<br />
Berechnungen aus der Reiseanalyse um 10 bis 20<br />
Prozent ab.<br />
touRiStiScheR WachStumSmotoR 2020:<br />
60PluS<br />
Im Jahr 2020 wird jeder dritte deutsche Rheinlan d-<br />
<strong>Pfalz</strong>-Reisende mindestens 60 Jahre alt sein. Zudem<br />
liegt die Wachstumsrate dieser Zielgruppe bei über<br />
20 Prozent, so dass ihre Bedeutung für den Tourismus<br />
sogar schneller wächst als ihr Anteil an der Bevölkerung.<br />
61 Das liegt in der steigenden Reiseintensität<br />
und Reisehäufigkeit der Senioren begründet. In den<br />
anderen Altersklassen bewegt sich das Bundesland<br />
auf dem deutschlandweiten Niveau. Diese Tatsache<br />
ist zwar nicht neu, für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> jedoch mit<br />
konkreten Zahlen erstmals eindeutig belegt. Weitaus<br />
überraschender ist für viele sicherlich, dass die höchste<br />
Dynamik im kommenden Jahrzehnt nicht mehr die Gäste<br />
von Fünfzig bis Mitte Sechzig aufweisen. Vielmehr<br />
zeigt die Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen das<br />
größte Zusatzpotenzial bis 2020! Erwachsene mittleren<br />
Alters und Familien bleiben aufgrund ihres Volumens<br />
dennoch wichtig. Mit Blick auf die zukünftigen Zielgruppen<br />
dürfen diese im touristischen Marketing also<br />
keineswegs vernachlässigt werden.<br />
Die Top-Segmente der urlaubsreisenden Senioren<br />
heute (16,3 Millionen) sind: 62<br />
gesund, nicht arm, nicht berufstätig, nicht allein:<br />
33 Prozent<br />
gesund, arm, nicht berufstätig, allein: 11 Prozent<br />
nicht gesund, nicht arm, nicht berufstätig, nicht<br />
allein: 15 Prozent<br />
Insgesamt zeigt sich, dass rund zwei Drittel der Senioren<br />
nach eigenen Angaben gesundheitlich „gut drauf“<br />
sind. Es ist davon auszugehen, dass der Anteil der<br />
gesunden, der nicht allein lebenden, der berufstätigen,<br />
aber auch der „armen“ Senioren bis 2020 ansteigt.<br />
Zwischen 2005 und 2035 steigt der Konsumanteil der<br />
Über-65-Jährigen von knapp 18 auf über 26 Prozent. Sie<br />
werden die wichtigste Konsumentengruppe in Deutschland<br />
sein. 63 Ältere Menschen geben einen überdurchschnittlichen<br />
Anteil ihres Einkommens für Gesundheit<br />
und Reisen aus, so dass gegebenenfalls geringere<br />
Einkommen durch die Präferenzen und das Konsumverhalten<br />
wieder aufgefangen werden könnten.<br />
angebote füR „neue“<br />
SenioRen auf Den maRkt bRingen<br />
Auffällig an der Struktur der <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>-Gäste ist<br />
auch die relativ geringe Dynamik bei den Marktanteilen<br />
bis 2020, während sich diese zwischen den Über-60-<br />
Jährigen und den Unter-30-Jährigen deutschlandweit<br />
von einem heute relativ ausgewogenen Verhältnis<br />
(26:22) deutlich in Richtung älterer Zielgruppen (32:19)<br />
verschieben wird. 64 <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ist somit eine Art<br />
„Vorreiter“ für die Gästestrukturen der Zukunft. Ob sich<br />
daraus auch langfristig ein Marktvorsprung ableiten<br />
lässt, ist jedoch nicht eindeutig zu beantworten, denn<br />
das Reiseverhalten der zukünftigen Senioren wird sich<br />
aller Voraussicht nach in Bezug auf Erwartungen und<br />
Ansprüche erheblich wandeln.