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Jahresbericht 2010 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz

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tourismusbarometer <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

weB 2.0 und mOBile kOmmunikatiOn<br />

auf dem VORmaRSch<br />

Mit den Zahlen seiner Nutzer 45 steigt auch die<br />

Bedeutung des Internets für die Tourismusbranche<br />

unvermindert stark an. 74 Prozent der Personen mit<br />

Internetzugang nutzen mittlerweile das World Wide<br />

Web bei der Reiseplanung als Informationsquelle. Die<br />

Menge der dort verfügbaren Daten kann für den Nutzer<br />

allerdings unübersichtlich werden. Das gezielte<br />

Auffinden der relevanten Informationen wird dadurch<br />

erschwert. Zur Orientierung im Internet geben die<br />

Kunden die ihnen bekannte URL ein oder nutzen<br />

Suchmaschinen. Insbesondere einzelne Bestandteile<br />

wie Flug und Hotel werden vermehrt online bestellt.<br />

37 Prozent der Personen mit Internetzugang haben<br />

schon einmal im Internet touristische Leistungen<br />

gebucht, weitere 24 Prozent planen dies für die<br />

Zukunft. Angesichts einer zunehmenden Bandbreite<br />

an Buchungsmöglichkeiten wird der Online-Bereich<br />

immer mehr an Bedeutung gewinnen.<br />

Bei der Informationsbeschaffung und der Vermarktung<br />

touristischer Produkte ist das Web 2.0 mit<br />

interaktiven, von den Nutzern selbst geschaffenen<br />

Inhalten nicht mehr zu ignorieren. Um sich mit<br />

Urlaubsinformationen zu versorgen, sehen sich 37<br />

Prozent der Internetnutzer Online-Nachschlagewerke<br />

und Wikis46 an. 27 Prozent suchen zu diesem Zweck<br />

Bewertungsplattformen und jeweils 15 Prozent Videoplattformen<br />

und Blogs auf. Touristische Anbieter<br />

nutzen daher zunehmend Blogs und soziale Netzwerke<br />

für das Marketing, indem sie in die Website<br />

entsprechende Bestandteile wie Facebook, Twitter,<br />

You Tube oder Bewertungsportale integrieren. Inzwischen<br />

gibt es sogar Seiten, die ausschließlich von den<br />

Nutzern eingepflegte Informationen präsentieren.<br />

Auch die Entwicklung anderer Kommunikationstechniken<br />

wirkt sich auf den Tourismus aus: Mobiles<br />

Internet und Handy lassen deren Nutzer auch im<br />

Urlaub (fast) überall und immer erreichbar sein.<br />

Wachsender Beliebtheit erfreuen sich v. a. die Smartphones<br />

und entsprechende „Apps“, also mobile Anwendungen,<br />

die vermehrt auch touristisch, insbesondere<br />

von Geschäftsreisenden, genutzt werden. Mittels<br />

iPhone können nicht nur Flüge, Hotels und Mietwagen<br />

mobil gebucht werden. Auch der Check-In bei diversen<br />

Fluggesellschaften und der „Reiseführer“ sind<br />

einige von zahlreichen Beispielen für touristische<br />

„Apps“. So bietet das Buchungsportal HRS seinen<br />

Nutzern die Anwendung „Hotels Now!“, durch deren<br />

Einsatz dem Nutzer zu seinem Kamera-/Handyfoto<br />

direkt alle verfügbaren Hotels in der unmittelbaren<br />

Umgebung angezeigt werden. Der Tourismusverband<br />

München-Oberbayern hat die „OBERBAYERNMap“<br />

entwickelt und diese nun um ein „Augmented Reality<br />

Feature“ erweitert: Das kostenfreie „Standort-Informations-System“<br />

als interaktiver Reiseführer zeigt<br />

dem Gast nicht nur den aktuellen Aufenthaltsort an,<br />

sondern vermittelt auch weiterführende Informationen<br />

zu Sehenswürdigkeiten vor Ort. Zudem können<br />

mit dieser Anwendung individuelle Wanderwege oder<br />

Stadtführungen erstellt werden. Aufgrund der bisher<br />

relativ hohen Kosten für mobiles Internet sind die<br />

Nutzerzahlen allerdings noch überschaubar. Doch das<br />

wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach in absehbarer<br />

Zeit ändern.<br />

zuSammenfaSSung<br />

In den nächsten Jahren zeichnet sich die<br />

Fortsetzung der bisherigen Trends ab. Die demografische<br />

Entwicklung und der Klimawandel<br />

beeinflussen sowohl das Angebot als auch die<br />

Nachfrage im Tourismus.<br />

Der Urlaub im eigenen Land bleibt in Mode.<br />

Jedoch profitieren nicht alle Regionen in<br />

Deutschland gleichermaßen davon: Während<br />

Städte und Küsten boomen, verlieren<br />

die Gebirge weiterhin an Beliebtheit.<br />

Eine Ausrichtung des Angebots an den gewachsenen<br />

Kundenansprüchen ist für den<br />

künftigen Erfolg notwendig. Touristische<br />

Anbieter müssen sich auf ein vorsichtiges<br />

Buchungsverhalten sowie einen anhaltenden<br />

Differenzierungsprozess einstellen.<br />

Urlaubsarten: Städtereisen und Gesundheitsurlaube<br />

aller Art sind nach wie vor im<br />

Trend. Daneben wächst die Nachfrage für<br />

Pauschalangebote, die in wirtschaftlich<br />

schlechten Zeiten den größtmöglichen Kostenüberblick<br />

bieten.<br />

Mit dem technologischen Fortschritt gewinnen<br />

das Internet und mobile Anwendungen<br />

zunehmend an Bedeutung für das touristische<br />

Marketing – sowohl als Informations-<br />

als auch als Vertriebskanal.<br />

45 Im Jahr 2009 verfügten 64 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahre in<br />

Deutschland über einen Internetzugang.<br />

46 Wikis sind leicht zu bedienende Systeme im Internet, die es praktisch<br />

jedem Nutzer ermöglichen, Inhalte zu bearbeiten, zu ergänzen, zu<br />

veröffentlichen und sogar zu löschen.

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