Jahresbericht 2010 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
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private Zusatzversorgungsleistungen geschlossen<br />
werden. Parallel dazu soll der Beitragssatz zur<br />
gesetzlichen Rentenversicherung bis 2020 stabil<br />
bleiben. Spätestens ab 2021 ist aufgrund der demografischen<br />
Entwicklungen eine Erhöhung notwendig.<br />
Für die nächste Dekade geht die Bundesregierung<br />
dennoch von einer leicht steigenden<br />
Bruttorente aus, da in der Modellrechnung eine<br />
Erhöhung der Bruttolöhne und -gehälter (jährlich<br />
+2,3 Prozent) sowie ein Rückgang der Arbeitslosenzahl<br />
(jährlich -0,5 Prozent) angenommen wird.<br />
Angesichts des demografischen Wandels, der aktuellen<br />
Debatten rund um die Wirtschaftsentwicklung und den<br />
Sozialstaat sowie der vergangenen Entwicklung der<br />
Arbeitslosigkeit in Deutschland erscheinen die Modellrechnungen<br />
mit höheren Wachstumsraten vergleichsweise<br />
optimistisch und sind als Best Case anzusehen.<br />
Wahrscheinlicher ist ein Szenario mit Versorgungslücken<br />
im Alter, höheren Rentenversicherungsbeiträgen<br />
und damit einem geringeren Einkommen und Vermögen<br />
der zukünftigen Senioren sowie der Erwerbsbevölkerung.<br />
55 Für eine umfassende, konkrete Schätzung<br />
der Einkommensentwicklung aller Altersgruppen fehlen<br />
jedoch belastbare Prognosen etwa zur wirtschaftlichen<br />
und politischen Entwicklung bis 2020.<br />
49 vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2007<br />
50 vgl. BMWi 2009<br />
51 vgl. Goebel, Gornig, Häußermann <strong>2010</strong> Niedrige Einkommen: weniger<br />
als 70 Prozent des mittleren Einkommens, Mittlere Einkommen:<br />
70 bis 150 Prozent des mittleren Einkommens, Hohe Einkommen:<br />
mehr als 150 Prozent des mittleren Einkommens.<br />
52 vgl. Friedrich-Ebert-Stiftung 2009<br />
53 vgl. McKinsey 2008<br />
54 vgl. Deutscher Bundestag 2009<br />
55 vgl. BMWi 2009<br />
<strong>Sparkassenverband</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
DeutSchlanD 2020:<br />
PRivate voRSoRge nimmt zu,<br />
veRfügbaReS einkommen nimmt ab<br />
Unsicherheiten bei den gesetzlichen Renten und<br />
stagnierende Realeinkommen sowohl bei Senioren als<br />
auch bei Personen im erwerbsfähigen Alter sind als Folge<br />
der Altersstrukturverschiebungen zu erwarten. Zwar<br />
kann die Wucht dieser Effekte im Alter teilweise durch<br />
private Vorsorge, Immobilien usw. abgefedert werden,<br />
schrumpfende verfügbare Einkommen und damit<br />
negative Effekte für die Ausgaben im Freizeitsektor sind<br />
gleichwohl nicht auszuschließen.<br />
zuSammenfaSSung unD<br />
SchluSSfolgeRungen<br />
Die Einkommensunterschiede in der Gesellschaft<br />
nehmen zu, vor allem die Mitte<br />
schrumpft. Für den Tourismus bedeutet das<br />
die Notwendigkeit, eine breite Angebotspalette<br />
für die unterschiedlichsten Ansprüche<br />
und Möglichkeiten vorzuhalten.<br />
Eine Prognose der Einkommenssituation<br />
für 2020 und die Übertragung auf mögliche<br />
Umsatzeffekte im Tourismus sind aufgrund<br />
vielfältiger, nicht klar zu bestimmender<br />
Einflussfaktoren nicht möglich. Eine zunehmende<br />
Unsicherheit im Hinblick auf die<br />
persönlichen Einkommensverhältnisse und<br />
damit ein reservierteres Konsumverhalten<br />
sind dennoch wahrscheinlich.<br />
Wassersport auf der Ahr