Jahresbericht 2010 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
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153<br />
6.2 ergänzende tourismusrelevante<br />
infrastruktur<br />
Die Zukunftsinitiative <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ZIRP) hat<br />
die Auswirkungen des demografischen Wandels auf<br />
die Infrastrukturausstattung in den Kommunen des<br />
Landes in ihren Veröffentlichungen bereits ausführlich<br />
behandelt, Zukunftsszenarien für 2030 entwickelt und<br />
Empfehlungen gegeben. 94 Diese werden im Folgenden<br />
mit weiteren Quellen und Experteneinschätzungen<br />
zusammengeführt und auf die touristisch relevanten<br />
Bereiche konzentriert.<br />
oRte/oRtSbilDeR: inveStitionen eRfoR-<br />
DeRlich, abeR finanzieRung fRaglich<br />
Situation <strong>2010</strong>:<br />
Bereits heute stehen<br />
viele Kommunen vor<br />
Finanzierungsproblemen<br />
bei der öffentlichen<br />
Infrastruktur.<br />
Dabei sind gerade die<br />
Ortsbilder für Touristen<br />
ein wichtiges Zufriedenheitskriterium.<br />
Investitionen sind insbesondere an<br />
touristischen B- und C-Standorten entlang des Rheins<br />
und der Mosel sowie in der <strong>Pfalz</strong> erforderlich. Auch<br />
die Leerstandsproblematik von Einzelhandels- und<br />
Gastronomieobjekten verringert die Aufenthaltsqualität,<br />
und die Überbrückung mit Zwischennutzungen<br />
darf allenfalls eine kurzfristige Lösung sein. Förderprogramme<br />
für die örtliche Infrastruktur sind durchaus<br />
vorhanden. Allerdings ist zu prüfen, ob touristische<br />
Belange je nach regionaler Bedeutung nicht stärker<br />
integriert werden können.<br />
ziRP-SzenaRio 2030:<br />
Das Konzept der zentralen Orte wurde gestärkt, und<br />
eine zunehmende Siedlungs- und Versorgungskonzentration<br />
hat stattgefunden. Die Mobilität der<br />
Einwohner führt zur Entvölkerung von Teilräumen. Dadurch<br />
nimmt der Leerstand lokal zu und diese Gemeinden<br />
werden in ihrem Handeln stark eingeschränkt.<br />
Integrative Dorferneuerungsprozesse<br />
werden zunehmend umgesetzt.<br />
94 vgl. ZIRP 2009a<br />
95 vgl. ISM 2009<br />
<strong>Sparkassenverband</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
hanDlungSbeDaRf DemogRafiScheR<br />
WanDel:<br />
Klare Vorgaben für die finanzielle Förderung von<br />
Kommunen bei der Bündelung von Infrastruktur<br />
im ländlichen Raum erstellen.<br />
Den Themen Konversion und Rückbau müssen<br />
sich die Akteure vor Ort widmen.<br />
Kooperationen mit Nachbargemeinden spielen<br />
eine zentrale Rolle.<br />
Chancen für kleinere Gemeinden in der Fläche bei<br />
einer stärkeren Nutzung für Freizeit und Erholung<br />
ergreifen (tourismusbezogene Infrastrukturangebote<br />
als Voraussetzung).<br />
veRkehRSinfRaStRuktuR:<br />
inDiviDualveRkehR nimmt zu,<br />
alteRnativen zum öPnv SinD gefRagt<br />
Situation <strong>2010</strong>:<br />
Die Straßenverkehrsinfrastruktur<br />
im Land ist<br />
gut entwickelt. Der Druck<br />
durch den touristischen<br />
Individualverkehr nimmt<br />
zu. Zwar wurden die<br />
Bahnanbindungen in die<br />
Zentren verbessert und<br />
Fahrtzeiten verkürzt, doch ist der Rückzug aus der<br />
Fläche auch in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> spürbar. Das Netz des<br />
öffentlichen Personennahverkehrs dünnt sich außerhalb<br />
der Ballungsräume zunehmend aus, wodurch<br />
die Mobilität der Touristen vor Ort eingeschränkt<br />
wird. 95<br />
ziRP-SzenaRio 2030:<br />
Ein Neubau von Straßen erfolgt nur noch in seltenen<br />
Fällen. Das Verkehrsnetz wurde auf die Bedürfnisse<br />
des Individualverkehrs und des ÖPNV optimiert.<br />
Ungenutzte Straßen wurden stillgelegt und Systeme<br />
zur Verkehrssteuerung eingeführt. Der ÖPNV rechnet<br />
sich nur noch entlang bestimmter Verdichtungsräume<br />
und Siedlungsachsen, denn auch die aktiven Älteren<br />
nutzen lieber das eigene Auto.Privatwirtschaftliche<br />
Organisationen übernehmen die Beförderungsdienstleistungen<br />
in der Fläche. Im ländlichen Raum sind<br />
Bewohner und Touristen auf Individualverkehr angewiesen.<br />
Auch ältere Reisende kommen zunehmend mit<br />
dem eigenen PKW ins Land.