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Jahresbericht 2010 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz

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147<br />

Insgesamt ist der Sektor überdurchschnittlich stark angewachsen:<br />

um 60 Prozent auf knapp 30.000 Beschäftigte<br />

– wobei der Anteil der weiblichen Beschäftigten<br />

von über 80 auf 76 Prozent sank. Parallel dazu stieg die<br />

Bedeutung ausländischer Arbeitnehmer an: Stammte<br />

2000 nur fast jeder zehnte geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

aus dem Ausland, war es 2009 bereits jeder<br />

siebte. Diese Entwicklung unterstreicht den seit Jahren<br />

zu beobachtenden Trend der Substitution von gut ausgebildeten<br />

Vollzeit- durch Teilzeitkräfte und Personen<br />

im Nebenerwerb. Auf Unternehmerseite steigt die<br />

Flexibilität, der Personalaufwand sinkt. Für Qualität und<br />

Service birgt diese Entwicklung große Gefahren.<br />

Regional gibt es deutliche Unterschiede (vgl. karte 14):<br />

Die Arbeitsamtsbezirke Mainz, Ludwigshafen und<br />

Kaiserlautern weisen eine vergleichsweise junge<br />

Altersstruktur bei den Beschäftigten auf. Montabaur,<br />

Mayen und Pirmasens sind dagegen schon<br />

heute von deutlich mehr älteren Erwerbstätigen<br />

geprägt. Gerade hier wird der demografische<br />

Wandel zu weiteren Veränderungen im Arbeitsmarkt<br />

führen.<br />

Der Anteil der Beschäftigten ausländischer<br />

Herkunft zeigt ein ähnliches Bild: Während in den<br />

Regionen Mainz und Ludwigshafen Werte von<br />

20 bis 30 Prozent erreicht werden, so reduzieren<br />

sich diese in Pirmasens, Mayen oder Trier auf die<br />

Hälfte. Das ist auch ein Spiegelbild der demografischen<br />

und wirtschaftlichen Entwicklungen dieser<br />

Regionen und damit der Standortattraktivität.<br />

Deutlich wird zudem, dass in einigen Regionen<br />

wie Kaiserslautern und Neuwied die Zahl der<br />

geringfügig entlohnten Beschäftigten die der<br />

regulären Beschäftigtenverhältnisse bereits<br />

übersteigt.<br />

<strong>Sparkassenverband</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

älteRe aRbeitnehmeR alS<br />

inveStition in Die zukunft<br />

Im Personalmanagement muss ein Paradigmenwechsel<br />

erfolgen: Ältere Arbeitnehmer sind kein Auslaufmodell,<br />

sondern eine Investition in die Zukunft!<br />

Allzu häufig dominieren im Tourismus, aber auch in<br />

anderen Branchen, jugendzentrierte Denkweisen in<br />

der Personalpolitik, der zufolge nur „junge“ Belegschaften<br />

Wettbewerbsfähigkeit garantieren. 86 Darüber<br />

hinaus spielen die verhältnismäßig geringen<br />

Personalkosten eine Rolle. Zukunftsweisend und<br />

nachhaltig ist allerdings eine zielgerichtete Personalstrategie<br />

mit „gesunder“ Altersmischung. 87 Es gilt, die<br />

Personalgewinnung älterer Fachkräfte stärker in den<br />

Fokus zu rücken, sei es durch lang gediente Branchenkenner<br />

oder motivierte Quereinsteiger.<br />

Unter diesem Aspekt und in Bezug auf die sich ständig<br />

wandelnden Anforderungen gewinnt die Weiterbildung<br />

unter dem Schlagwort „lebenslanges Lernen“<br />

zunehmend an Bedeutung. Darüber hinaus können<br />

Ältere durch alters- und alternsgerechte Personaleinsatzplanung<br />

länger im Job fit gehalten werden. In<br />

einer zukunftsweisenden Unternehmenskultur muss<br />

die gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung<br />

von Jung und Alt selbstverständlich sein. Über die<br />

Bildung von „Job-Tandems“ lässt sich nicht nur die<br />

Motivation steigern, vielmehr ergeben sich auch<br />

Synergieeffekte für die Betriebe. Die jungen Kollegen<br />

profitieren von der Erfahrung der älteren und diese<br />

wiederum von den frischen Ideen und neu vermittelten<br />

Anforderungen aus der Ausbildung der jüngeren.<br />

Nicht zuletzt (er)kennen ältere Arbeitnehmer<br />

die Bedürfnisse älterer Gäste möglicherweise besser.<br />

86 vgl. BMWi 2009<br />

87 vgl. BMBF 2005

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