Jahresbericht 2010 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
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tourismusbarometer <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> | <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Wettbewerbsfähigkeit im Beherbergungsgewerbe<br />
sowie die Stärkung der Marktfähigkeit und der Erhalt<br />
der in vielen Bereichen überdurchschnittlich guten<br />
Qualitätsorientierung in der Gastronomie – sind im<br />
Zuge sich wandelnder Gästeansprüche (komfortable<br />
Unterkünfte, „leichte“ Küche, Barrierefreiheit etc.)<br />
unbedingt weiterhin zu verfolgen.<br />
touRiSt-infoRmationen:<br />
zielgRuPPenanPaSSung eRfoRDeRlich<br />
Verbesserungspotenziale bieten die Beschilderung,<br />
das Parkplatzangebot, Abstellmöglichkeiten für<br />
Fahrräder und die Wartebereiche. 93 Diese Maßnahmenfelder<br />
werden durch den steigenden Anteil älterer<br />
Gäste und des Individualverkehrs noch wichtiger.<br />
Im ländlichen Raum und touristisch weniger stark<br />
frequentierten Orten sollte, nicht zuletzt aus Finanzierungs-<br />
und Effizienzgesichtspunkten, über die<br />
Zusammenlegung bzw. Kooperation beim Betrieb<br />
der Tourist-Informationen nachgedacht werden (z. B.<br />
Nachbargemeinden, touristische Leistungsträger).<br />
RaD- unD WanDeRWege: Qualität unD zu-<br />
Satzangebote machen Den unteRSchieD<br />
Radtourismus: Die Gästebedürfnisse (Wegeführung,<br />
Informationsverhalten, Zusatzangebote etc.) müssen<br />
bei weiteren Investitionen und im Marketing stärker<br />
im Mittelpunkt stehen, insbesondere im Hinblick auf<br />
älter werdende Freizeitradler.<br />
Wandertourismus: Die eingeschlagene Qualitätsstrategie<br />
sollte fortgeführt werden; vor allem bei der Beschilderung<br />
und den Wanderwegen selbst besteht Handlungsbedarf.<br />
Im Zuge des demografischen Wandels<br />
werden Etappenwege von leichter bis mittlerer Schwierigkeit<br />
an Bedeutung gewinnen. Ergänzende Angebote<br />
zum Verweilen an den Wanderwegen (Rastplätze,<br />
Gastronomie) sowie Hol- und Bringdienste sollten<br />
ausgebaut, bestehende besser integriert werden.<br />
kultuR-, SPoRt-, fReizeitangebote: viel<br />
hanDlungSbeDaRf auch bei keRnthemen<br />
Gästebefragungen und die demografisch bedingten<br />
Veränderungen im Reiseverhalten weisen gerade in<br />
den Segmenten Schlechtwetter- und Sportangebote,<br />
Freizeit-/Themenparks, Wellness-/Kurangebote sowie<br />
Museen/Ausstellungen auf den größten Handlungsbedarf<br />
hin.<br />
Qualität iSt entScheiDenD, baRRieRefReiheit<br />
ein aSPekt unteR anDeRen<br />
Wie oben dargestellt, werden Qualitätsansprüche<br />
und Transparenz der Angebote im Zuge des demografischen<br />
Wandels steigen. <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat sich in<br />
einigen Feldern bereits gut positioniert, dennoch ist<br />
eine übergreifende Investitionsoffensive notwendig.<br />
Die Maßnahmen reichen von individuellen Produkten<br />
über barrierefreie Angebote bis hin zu Investitionen<br />
in das Personal. Eine grundsätzliche Qualitätsverbesserung<br />
etwa im Beherbergungsgewerbe ist jedoch<br />
nicht gleichbedeutend mit einem Schwerpunkt im<br />
Luxussegment. Vielmehr geht es um moderne und<br />
funktionale Ausstattungen im Budgetsegment. Prominente<br />
Beispiele sind Ibis und Motel One. Auch wird<br />
es darum gehen, das eigene Angebot zunehmend an<br />
Wettbewerbern im Ausland, in Küstenregionen oder<br />
Städten zu messen. Der Gast nimmt positive Erfahrungen<br />
als Messlatte und unterscheidet nicht nach<br />
Destinationstypen.<br />
zuSammenfaSSung unD<br />
SchluSSfolgeRungen<br />
In die touristische Infrastruktur wurde und<br />
wird investiert. In Zeiten immer schnellerer<br />
Investitionszyklen muss man dem Wettbewerb<br />
stets eine Nasenspitze voraus sein.<br />
Die Reiseerfahrung der Gäste erfordert<br />
ständige Anpassung an neue Trends und<br />
Standards.<br />
Gefahr: Investitionsstau bei gleichzeitig<br />
demografisch bedingter Stagnation der<br />
Nachfrage und häufig ungeklärten Nachfolgeregelungen<br />
kann zu einer Lähmung bei<br />
Modernisierungsmaßnahmen und damit zu<br />
einer Stagnation der Qualitätsentwicklung<br />
führen.<br />
Priorität <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>-Tourismus:<br />
Investitionsoffensive einleiten, Qualitätsorientierung<br />
nachhaltig stärken, Zusatzangebote<br />
bei Wegeinfrastruktur mit dem<br />
Fokus auf ältere Gäste ausbauen, aktivitätsorientierte<br />
Angebote für Schwerpunktthemen<br />
fördern.<br />
93 vgl. SVRP 2009