Jahresbericht 2010 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz

3
VORWORT
Als Partner der Kommunen und der regionalen
Wirtschaft engagieren sich die rheinland-pfälzischen
Sparkassen für den Tourismus im Land. Mit über 21
Millionen Übernachtungen und mehr als 205 Millionen
Tagesgästen pro Jahr sichert der Tourismus viele
Arbeitsplätze. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hinterließ
im Jahr 2009 auch im Fremdenverkehr weltweit
tiefe Spuren. Die Bilanz von Rheinland-Pfalz kann sich
dagegen mit einem insgesamt nur leichten Rückgang
der Besucherzahlen sehen lassen. Es konnten sogar
mehr Gäste aus dem Ausland begrüßt werden. Insbesondere
Niederländer und Belgier lieben das Land.
Nach den bisher vorliegenden Daten liegt Rheinland-
Pfalz als Reiseziel in diesem Jahr wieder im Plus.
Das Tourismusbarometer beobachtet die Tourismusentwicklung
im Land und seinen neun Reisegebieten
im Vergleich mit anderen Regionen. Es verknüpft
offizielle statistische Quellen und Marktforschungsdaten
mit Kennzahlen aus der Sparkassen-Finanzgruppe.
Die Auswertung der Fremdabhebungen an
den 1.251 Geldausgabeautomaten unserer Institute
ermöglicht Aussagen zur regionalen Herkunft der
Gäste. Schlüsseldaten und Indikatoren aus den
anonymisierten Bilanzen von Kreditnehmern der
Sparkassen informieren über die betriebswirtschaftliche
Situation des Gastgewerbes. Interessante
Erkenntnisse über die Entwicklung einzelner
Destinationstypen wie Städte, Mittelgebirge und Weinregionen
sowie der so genannten „Wetterstationen“
(Freizeit- und Kultureinrichtungen, Unterhaltungsund
sonstige Angebote) ergänzen die allgemeine
Analyse der Angebots- und Nachfragesituation.
Vertieft betrachtet wird zusätzlich der Reisemobiltourismus
außerhalb von Campingplätzen.
Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
Schwerpunktthema in diesem Jahr ist der demografische
Wandel und seine Auswirkungen auf den
Tourismus in Rheinland-Pfalz. Die Demografie wird
unsere Gesellschaft in den nächsten zehn Jahren
verändern. Im Jahr 2020 wird in Rheinland-Pfalz fast
jeder Zweite über 50 und nahezu jeder Dritte über 60
Jahre alt sein. Dies wird erheblichen Einfluss auf die
Gästestruktur im Übernachtungs- und Tagestourismus
sowie den touristischen Arbeitsmarkt haben.
Neue Erkenntnisse über Nachfragetrends, Gästepotenzial
der Zukunft, Herausforderungen für den
Arbeitsmarkt, Gestaltung der Unternehmensnachfolge
und Bestand der tourismusrelevanten Infrastruktur im
Land können diskutiert werden. Eine frühzeitige Positionierung
im zunehmenden nationalen und internationalen
Wettbewerb um diese Zielgruppe ist ratsam.
Dabei müssen viele herkömmliche Denk- und Handlungsweisen
überdacht werden, denn eine steigende
Nachfrage älterer Gäste wird sich nicht automatisch
einstellen. Ein Acht-Punkte-Programm ganz konkreter
Handlungsempfehlungen, ergänzt um Praxisbeispiele
für die touristischen Akteure, soll helfen den Erfolg des
Reiselandes Rheinland-Pfalz in der Zukunft zu sichern.
Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, der Branche
ein Instrument an die Hand zu geben, das Probleme
benennt und Lösungen für die Zukunft aufzeigt. Als
umfassendes kontinuierliches Monitoringsystem
macht das Tourismusbarometer frühzeitig auf strukturelle
Veränderungen des Marktes aufmerksam und
bietet den touristischen Leistungsträgern eine
fundierte Hilfestellung zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit.
Nicht nur bei den Unternehmen der
Branche, sondern auch bei Touristikern, Verbänden
und politischen Entscheidungsträgern hat sich das
Tourismusbarometer als umfassende Informationsquelle
etabliert.
Der vorliegende Jahresbericht wäre ohne die Mitarbeit
und Empfehlungen vieler Praktiker nicht möglich
gewesen. Mein Dank gilt vor allem den Mitgliedern des
Beirats, der die regionalen Schwerpunktthemen festlegt
und die Arbeit des dwif ganzjährig unterstützt.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Hans Otto Streuber
Präsident
Sparkassenverband Rheinland-Pfalz