Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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9.2 Die Maxwellgleichungen im Vakuum 101<br />
Die Viererdivergenz des Viererstromes verschwindet!<br />
⇔ ∂<br />
∂x 0 j0 + ∂<br />
∂x 1 j1 + ∂<br />
∂x 2 j2 + ∂<br />
∂x 3 j3 = ∂ρ<br />
∂t + div � j = 0<br />
Der Wellenoperator ist ein wesentlicher Bestandteil der Elektrodynamik. Er läßt sich in folgender Art<br />
und Weise schreiben:<br />
� = η αβ ∂2 ∂xα ∂xβ = η00 ∂2 ∂(x0 ) 2 + . . . + η33 ∂2 ∂(x3 1<br />
= −<br />
) 2 c2 � ist unter der Lorentztransformation invariant<br />
� ′ µν ∂ = η<br />
∂x ′ µ<br />
∂<br />
∂x ′ ν = η µνΩ α<br />
µ<br />
∂<br />
∂xα Ω β<br />
ν<br />
�<br />
∂ ν<br />
∂x µ ′ = Ωµ ∂<br />
∂xβ = η µν Ω α<br />
µ Ω β<br />
ν<br />
� �� �<br />
=η αβ<br />
∂2 + ∆·<br />
∂t2 ∂<br />
∂xν �<br />
. Dies rechnen wir nun kurz nach:<br />
∂ 2<br />
∂xα∂xβ αβ ∂2 = η ∂xα∂xβ = �<br />
Im Vakuum haben wir für die Potentialform der Maxwell-Theorie (vgl. Abschnitt 7):<br />
�ϕ = − ρ<br />
ε0<br />
, � � A = − µ0 � j, div � A + 1<br />
c 2<br />
Dieses Gleichungssystem können wir kompakter in folgender Weise formulieren:<br />
�A µ = − µ0j µ ,<br />
∂ϕ<br />
∂t<br />
= 0<br />
∂<br />
∂x µ Aµ = 0 (9.1)<br />
(A µ ) = � ϕ<br />
c , A1,<br />
� �<br />
ϕ<br />
A2, A3 = c , � �<br />
A ist das sogenannte Viererpotential. Die Lorentz-Konvention erscheint<br />
als Viererdivergenz und<br />
′<br />
µ<br />
A = Ω µ ν A ν<br />
Dies ist ein relativistisch invariantes Gleichungssystem, d.h. es erfüllt Einsteins Forderung der Forminvarianz.<br />
Nun sind die Maxwell-Gleichungen ursprünglich für die Feldstärken definiert. Im Vakuum haben<br />
wir 2 Vektorfelder � E und � B. Dies entspricht 6 Komponenten. Dies ist für einen Vierervektor zu viel und<br />
für 2 Vierervektoren zu wenig.<br />
Aber: Jede relle antisymmetrische (Fαβ = −Fβα) 4x4-Matrix besitzt genau 6 unabhängige Komponen-<br />
✿✿✿✿✿<br />
ten.<br />
Vermutung: Die Feldstärkevektoren ✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />
�E und � B lassen sich zu einem antisymmetrischen Tensor 2. Stufe<br />
zusammenfassen. Doch wie findet man diesen Tensor?<br />
Hinweis: Potential ↔ Feldstärke<br />
✿✿✿✿✿✿✿✿<br />
� E = − grad ϕ − ˙ �A � B = rot � A (Feldstärke = 1. Ableitung des Potentials)<br />
Aus dem Viererpotential Aµ = ηµν ·A ν und der 4-dimensionalen Ableitung ∂<br />
∂x ν läßt sich nur ein einziger,<br />
einfacher antisymmetrischer Tensor konstruieren.<br />
Hierbei ist Aµ = � − ϕ<br />
Feldstärketensor: Fµν = c<br />
c , A1, A2, A3<br />
Fαβ ganz einfach ausrechnen:<br />
F01 = c � � �<br />
∂<br />
∂ϕ =<br />
F02 = − E2<br />
∂x0 A1 − ∂<br />
∂x1 A0<br />
F03 = − E3<br />
�<br />
= c<br />
F12 = c � ∂<br />
∂x 1 A2 − ∂<br />
∂x 2 A1<br />
F13 = − c B2<br />
F23 = c B1<br />
� und � ∂<br />
∂x1 + ∂A1<br />
∂t<br />
�<br />
rot � A<br />
�<br />
∂x µ<br />
� ∂<br />
∂x µ Aν − ∂<br />
Aµ<br />
∂xν �<br />
(9.2)<br />
� �<br />
∂ = ∂x0 , . . . , ∂<br />
∂x3 �<br />
. Damit können wir den gesuchten Tensor<br />
� = − E1<br />
3<br />
= c B3