Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8.1 Wellengleichung, einfache Wellentypen 87<br />
O.B.d.A. wählen wir die z-Achse als Ausbreitungsrichtung, so daß<br />
Da Transversalwellen vorliegen:<br />
� k = (0, 0, kz) ^=Ausbreitung nur in z-Richtung<br />
� E0 = (E0x, E0y, 0) Beachte: � E0 � k = 0, wobei: E0x = |E0x| e iδx E0y = |E0y| e iδy<br />
Wir bilden nun die physikalisch relevanten Anteile: �k�r = kz · z<br />
�<br />
Re Ex = Re |E0x| ei(� �<br />
k�r−ωt+δx) = |E0x| cos(kzz − ωt + δx)<br />
�<br />
Re Ey = Re |E0y| ei(� �<br />
k�r−ωt+δy) = |E0y| cos(kzz − ωt + δy)<br />
wobei wir i.A. δx �= δy und |E0x| �= |E0y| zulassen wollen.<br />
Durch geeignete Wahl des Zeitanfangspunktes: t → t + t0 kann der konstante Anteil einer Phase zum<br />
Verschwinden gebracht werden. Wir führen dies hier für Re Ex durch:<br />
kzz − ω(t + t0) + δx<br />
Wenn man hiermit nun in die Phase von Ey eingeht:<br />
!<br />
= −ωt ⇒ t0 = 1<br />
ω (kzz + δx)<br />
kzz − ω(t + t0) + δy = −ωt + δy − δx<br />
Damit ergibt sich nun für einen festen Beobachtungsort (z=const.):<br />
Re Ex = |E0x| cos(−ωt) = |E0x| cos(ωt)<br />
Re Ey = |E0y| cos(δ − ωt) mit δ ≡ δy − δx<br />
Für die Eleminierung der Zeitabhängigkeit verwenden wir ein Additionstheorem:<br />
Re Ey<br />
|E0y|<br />
Re Ey<br />
|E0y|<br />
= cos δ cos(ωt) + sin δ sin(ωt)<br />
�<br />
| sin(ωt) =<br />
Ex<br />
= cos δRe + sin δ<br />
|E0x|<br />
(Re Ex) 2<br />
1 −<br />
|E0x| 2<br />
Quadrieren und elementare Umformungen ergeben:<br />
(Re Ex) 2<br />
|E0x| 2<br />
�<br />
1 − cos 2 (ωt)<br />
2 (Re Ey)<br />
+<br />
|E0y| 2 − 2 Re Ex Re Ey<br />
|E0x| |E0y|<br />
cos δ = sin 2 δ<br />
Hierbei handelt es sich um eine Ellipsengleichung, wobei die Hauptachsen der Ellipse nicht mit den<br />
Koordinatenachsen zusammenfallen.<br />
Man spricht deshalb von elliptisch polarisiertem Licht (Welle), d.h. der � E-Vektor läuft an einem festen<br />
Ort auf einer Ellipse um (analog auch der � B-Vektor).<br />
Spezialfälle: Wahl der Parameter δ, |E0x|, |E0x|<br />
✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />
1. Zirkular polarisierte Welle<br />
|E0x| = |E0y|<br />
δ = δy − δx =<br />
⇔ gleichlange Hauptachsen<br />
π<br />
+ kπ, k ∈ Z<br />
2<br />
⇔ cos δ = 0, sin δ = 1<br />
⇒ (Re Ex) 2 + (Re Ey) 2 = |E0x| 2 ”Kreisgleichung”<br />
Man unterscheidet noch nach dem Drehsinn (Konvention: Man blickt der Welle entgegen.) → linksoder<br />
rechtsdrehende Welle<br />
k gerade: linksdrehend<br />
- zeitabh. Gleichungen: Re Ex = |E0x| cos(ωt), Re Ey = |E0y| sin(ωt)<br />
- entspricht der mathematisch positiven Richtung<br />
k ungerade: rechtsdrehend<br />
- zeitabh. Gleichungen: Re Ex = |E0x| cos(ωt), Re Ey = −|E0y| sin(ωt)<br />
- mathematisch negative Richtung