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Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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22<br />

Wir haben somit das Coulomb’sche Kraftgesetz gefunden. Es ist experimentell über große Skalenteile<br />

gesichert.<br />

Dieses Verfahren ist gut, wenn man weiß, welche Form das Feld hat und man Symmetrien nutzen kann.<br />

Doch die direkte Integrationsmethode versagt bei inhomogenen, allgemeinen Ladungsverteilungen. Eine<br />

Möglichkeit für die Lösung dieses Problems ist im folgenden Abschnitt erklärt.<br />

4.2 Skalares Potential, Poisson-Gleichung<br />

Unser Ziel ist es immer noch, die Maxwell-Gleichungen für das elektrostatische Feld zu lösen. Wir gehen<br />

nun von der Wirbelgleichung<br />

rot � E = � 0<br />

aus. Wir definieren nun analog wie in der Mechanik ein skalares Potential.<br />

� E(�r) = − grad ϕ(�r) (4.1)<br />

Aufgrund der immer geltenden Identität (rot(grad()) = 0 ist die Wirbelgleichung erfüllt. Das skalare<br />

Potential ist also wie folgt definiert:<br />

ϕ(�r) = −<br />

�r�<br />

�r0<br />

� E d�r (4.2)<br />

◮ �r0 ist beliebig, da ϕ(�r) bis auf eine freie Konstante bestimmt ist; meist verwendet man die folgende<br />

Konvention:<br />

lim ϕ(�r) = 0<br />

|�r|→∞<br />

◮ Das Linienintegral (4.2) ist wegunabhängig. Das bedeutet:<br />

rot �E = � �<br />

0 ⇔<br />

�E d�r = 0<br />

(Beweis mit dem Satz von Stokes)<br />

alle Wege<br />

◮ Das elektrische Feld � E steht senkrecht auf einer Äquipotentialfläche . Die Bedingung für eine<br />

Äquipotentialfläche lautet: ϕ(�r) = const.<br />

dϕ = 0 = grad ϕ d�r = − � E d�r<br />

Das Skalarprodukt zwischen � E und d�r verschwindet ⇒ � E ⊥ d�r<br />

Elektrische Spannung: physikalische Bedeutung von ϕ<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿ ✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />

Die Spannung eines Punktes 2 gegen einen Punkt 1 ist wie folgt definiert:<br />

elektrische Spannung (Potentialdifferenz): ϕ21 ≡ −<br />

�r2 �<br />

�r1<br />

� E d�r =<br />

Diese Definition gilt ganz allgemein in der <strong>Physik</strong> und nicht nur in der Elektrostatik.<br />

Interpretation:<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />

�r1 �<br />

�r2<br />

� E d�r (4.3)<br />

1. ϕ21 ist die Arbeit pro Ladung, die gegen das Feld � E beim Verschieben einer Probeladung vom<br />

Punkt 1 nach 2 geleistet werden muß. Diese Arbeit muß in das Feld hineingesteckt werden.

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