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Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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7.2 Retardierte Potentiale 69<br />

Wir haben jetzt also inhomogene Wellengleichungen mit ρel(�r, t) und � j(�r, t) als Inhomogenitäten. Man<br />

kann dieses Gleichungssystem auch als ”Potentialform” der Maxwell-Gleichungen bezeichnen!<br />

Die Lorentz-Konvention gehört dazu!!!<br />

Die Lorentz-Konvention scheint erlaubt, aber eine relativ willkürliche Bedingung zu sein. Eine Begründung<br />

findet sich im Rahmen der relativistischen Formulierung der Elektrodynamik.<br />

Wir zeigen hier, daß die Lorentz-Konvention mit der Ladungserhaltung verträglich ist! Dazu wenden wir<br />

und div auf die Gleichung (7.7) an:<br />

∂<br />

∂t<br />

∂ ∂ ρel ∂ϕ 1 ∂ρel<br />

�ϕ = ⇔ � =<br />

∂t ∂t ε ∂t ε ∂t<br />

div �� A = div µ � �<br />

j ⇔ � div � �<br />

A = µ div �j Multiplikation mit ε, µ + Addition liefert:<br />

�<br />

∂ρel<br />

µ<br />

∂t + div � � �<br />

j = � div � A + µ ε ∂ϕ<br />

�<br />

∂t<br />

� ∂ρel<br />

∂t + div � j = 0<br />

� �� �<br />

=0, Lorentz-Konvention<br />

Zumindest liefert die Lorentz-Konvention keine Widersprüche zur <strong>Physik</strong>!<br />

Eichtransformation: vergleiche Abs. 5<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />

Elektrodynamische Potentiale sind nur Hilfsgrößen. <strong>Physik</strong>alisch meßbar sind nun �E und � B. Unter der<br />

Berücksichtigung der Lorentz-Konvention gibt es nur noch Freiheiten in der Wahl von � A(�r, t) und ϕ(�r, t).<br />

�A → � A ′ = � A + grad f(�r, t)<br />

ϕ → ϕ ′ = ϕ − ∂<br />

⎫<br />

⎬<br />

Gelten simultan mit gleichem f(�r, t).<br />

f(�r, t) ⎭<br />

∂t<br />

Für die beobachtbaren Felder � E und � B gilt nun:<br />

�B ′ = rot � A ′ = rot ( � A + grad f) = rot � A + rot grad f =<br />

� �� �<br />

=0<br />

� B<br />

� ′ ′ ∂<br />

E = − grad ϕ − � A ′<br />

�<br />

= − grad ϕ −<br />

∂t ∂f<br />

�<br />

−<br />

∂t<br />

∂� A ∂f<br />

− grad<br />

∂t ∂t<br />

� ′ ∂<br />

E = − grad ϕ − � A<br />

∂t = �E D.h. zunächst ist � E = � E ′ und � B = � B ′ für alle Funktionen f(�r, t). Deshalb untersuchen wir jetzt noch die<br />

Lorentz-Konvention, um eventuelle Einschränkungen zu finden oder auszuschließen.<br />

div � A ′ + 1<br />

v2 div � A ′ + 1<br />

v2 ∂ϕ ′<br />

∂t<br />

∂ϕ ′<br />

∂t = div � A + 1<br />

v2 Eichtransf.<br />

= div � A + ∆· f + 1<br />

v 2<br />

∂ϕ<br />

∂t<br />

∂ϕ<br />

∂t − �f(�r, t) ! = 0<br />

− 1<br />

v 2<br />

∂ 2 f<br />

∂t 2<br />

Dies bedeutet: Die Lorentz-Konvention ist nur dann invariant, wenn gilt:<br />

�f(�r, t) = 0<br />

Die Funktion f ist also eine Lösung der homogenen Wellengleichung.<br />

7.2 Retardierte Potentiale<br />

�<br />

∂ϕ<br />

Im statischen Fall ∂t = 0, ∂� �<br />

A<br />

∂t = 0 reduzieren sich die Wellengleichungen (7.7) auf die schon diskutierten<br />

Poisson-Gleichungen:<br />

∆· ϕ = − ρel<br />

ε<br />

∆· � A = − µ � j (Coulomb-Eichung)

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