27.02.2013 Aufrufe

Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

82<br />

Beispiel:<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿<br />

Jede Lösung der Maxwellgleichungen löst auch die beiden homogenen Wellengleichungen.<br />

Aber die Umkehrung ist nicht gültig !!!<br />

Eine reine elektrische Welle ( � B = � 0, � � E = 0) löst zwar die Wellengleichung, existiert nach Maxwell aber<br />

NICHT!, denn � B = � 0 ⇒ ˙ � D = � 0 ⇒ ˙ �E = � 0 !<br />

Man muß mit den Lösungen der Wellengleichungen immer noch in die Maxwell-Gleichungen<br />

gehen. Dann ergeben sich noch zusätzliche Einschränkungen (z.B. bzgl. der Richtung oder der<br />

Amplitude).<br />

8.1.1 Die allgemeine ebene Welle<br />

Als partielle Differentialgleichung besitzt die homogene Wellengleichung eine sehr große Lösungsmenge.<br />

Daher tritt das folgende Problem auf: Klassifizierung der Lösungen von �U(�r, t) = 0 (U beliebige Wellenfunktion).<br />

Üblich ist die Klassifizierung nach räumlichen Symmetrien, wie z.B. Kugel- oder Zylindersymmetrie.<br />

Einfachster Fall: U ist außer von der Zeit nur noch von einer Raumkoordinate abhängig<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿ ✿✿✿✿✿<br />

z.B. U = U(z, t) → physikalisch: bzgl. x-, y-Koordinate liegen homogene Verhältnisse vor<br />

�U = 0 ⇔<br />

� 1<br />

v 2<br />

∂2 ∂2<br />

−<br />

∂t2 ∂z2 �<br />

U(z, t) = 0<br />

◮ zu beliebigen festen Zeitpunkten wird U als Konstante in jeder zur x-y-Ebene parallelen Ebene<br />

angesehen<br />

◮ die Zeitabhängigkeit bewirkt ein ”Laufen” in ±z-Richtung<br />

Allgemeine Lösung:<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿ ✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />

Hierfür führen wir zwei neue Variable ein: ξ ≡ z − v · t η ≡ z + v · t<br />

Nebenrechnung:<br />

∂ ∂ξ<br />

=<br />

�<br />

∂z ∂z<br />

1<br />

v2 ∂<br />

∂ξ<br />

∂2 ∂2<br />

−<br />

∂t2 ∂z2 ∂η ∂ ∂ ∂<br />

+ = +<br />

�<br />

∂z ∂η<br />

�<br />

∂ξ ∂η<br />

1 ∂ ∂<br />

U = −<br />

v ∂t ∂z<br />

� � 1<br />

v<br />

Die Integration ist trivial:<br />

bzgl. ξ :<br />

∂<br />

U(ξ, η) = f(η)<br />

∂η �<br />

bzgl. η : U(ξ, η) = f(η) dη +U2(ξ) = U1(η) + U2(ξ)<br />

� ��<br />

U1(η)<br />

�<br />

Rücksubstitution:<br />

Es bleibt nur eine Nebenbedingung:<br />

1 ∂ ∂ ∂<br />

= · · · = −<br />

v ∂t<br />

�<br />

∂η ∂ξ<br />

∂ ∂<br />

∂<br />

+ U = − 4<br />

∂t ∂z<br />

2<br />

∂ξ ∂η U(ξ, η) ! = 0<br />

Allgemeine Lösung: U(z, t) = U1(z + vt) + U2(z − vt)<br />

U1, U2 müssen zweimal nach den Argumenten differenzierbar sein. Ansonsten sind sie aber<br />

völlig beliebig!<br />

Jede dieser Lösungen nennen wir Welle!<br />

Bedeutung der beiden Funktionen:<br />

U1(z + vt). . . in negative z-Richtung laufende Welle<br />

U2(z − vt). . . in positive z-Richtung laufende Welle<br />

Beispiel: Uz rechtslaufend<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!