Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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Je kleiner die geometrische Abmessung l der Hindernisse relativ zu Wellenlänge ist, desto<br />
stärker ist die Beugung.<br />
l ≫ λ. . . geometrische Optik ist gute Näherung<br />
l ≈ λ. . . Beugung ist wesentlich → Wellenoptik<br />
Aufgabe der Beugungstheorie:<br />
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Man will bei vorgegebener Lage und Form der Hindernisse / Blenden usw. und bei vorgegebenen Quellen<br />
im ganzen Raum die Intensitätsverteilung der Wellen berechnen.<br />
8.3.1 Kirchhoff’sche Formel (1882)<br />
1. Stationäre Wellengleichung<br />
Sei Ψ(�r, t) eine komplexe Welle, die der homogenen Wellengleichung �Ψ = 0 genügt.<br />
Gesucht: stationäre Intensitätsverteilungen<br />
∂<br />
∂t Ψ∗ Ψ = 0 Ψ∗Ψ = Intensität ⇔ stationäre Beobachtungsverhältnisse<br />
Separationsansatz: Separation der Zeitvariablen<br />
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Ψ(�r, t) = e iωt ϕ(�r) Ψ ∗ Ψ = ϕ ∗ ϕ = f(�r)<br />
Mit diesem Ansatz gehen wir jetzt in die Wellengleichung.<br />
�Ψ ! = 0 = − � ∆· +k 2� ϕ(�r) mit k ≡ ω<br />
v<br />
Die rechte Seite wird als stationäre (zeitfreie) homogene Wellengleichung bezeichnet. Bei einer<br />
zusätzlichen Quelle haben wir ein inhomogenes Problem:<br />
� ∆· +k 2 � ϕ(�r) = − q(�r)<br />
Bei Vorgabe der Quellen q(�r) wäre das Randwertproblem zu lösen, wobei die Ränder durch Blenden,<br />
Hindernisse usw. gegeben werden. Für eine Punktquelle gilt:<br />
� ∆· +k 2 � G(�r) = − δ(�r) G(�r) . . . Green’sche Funk. d. stat. Wellengl. (8.10)<br />
Eine ähnliche Berechnung wie in Abschnitt 4.2 liefert:<br />
G(�r) = 1<br />
4πr e−ikr<br />
(reproduziert für k → 0 Poisson-Limit)<br />
Mit dem obigen Separationsansatz erhalten wir nun (für eine auslaufende harmonische Welle):<br />
2. Kirchhoff: Annahme von Punktquellen<br />
Ψ(�r, t) = e iωt G(�r) = 1<br />
4πr ei(ωt−kr)<br />
- Nullpunkt liegt in der Quelle<br />
- �r. . . Aufpunkt (wo uns ϕ interessiert)<br />
- �r ′ . . . variabel; läuft ∂V ab