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Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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9.4 Doppler-Effekt und Aberration 105<br />

9.4 Doppler-Effekt und Aberration<br />

Wir betrachten eine ebene (harmonische) elektromagnetische Welle in einem homogenen Medium. In<br />

3-dimensionaler Schreibweise gilt:<br />

� E = � E(0) e iΦ ,<br />

� B = � B(0) e iΦ<br />

wobei � E (0) und � B (0) konstante komplexe Amplituden sind und die Phase Φ = Φ(�r, t) gegeben ist durch<br />

Φ = � k�r − ωt<br />

Denkt man sich die Felder in den Feldstärketensor eingesetzt, so erhält man die Darstellung:<br />

Fµν = F (0)<br />

µνe iΦ<br />

mit F (0)<br />

µν als konstante Matrix, d.h. unabhängig von den x α . Die Phase Φ charakterisiert dabei die Gebiete<br />

der Verstärkung bzw. Auslöschung bei Interferenzen. Sie muß also eine Invariante unter Lorentztransformationen<br />

sein, d.h. der numerische Wert von Φ (z.B. Φ = π<br />

2 ) darf sich nicht ändern, obwohl sich das<br />

”Ereignis” ändert (x µ → x ′µ ).<br />

Formaler Beweis (als Einschub):<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿✿ ✿✿✿✿✿✿✿ ✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />

det(Fµν) = Invariante = det(F ′ µν)<br />

Wir berechnen nun beide Seiten explizit:<br />

det(Fµν) = e 4iΦ �<br />

det F (0)<br />

det(F<br />

�<br />

µν Beachte: 4-dim. Matrizen !<br />

′ µν) =<br />

� ′<br />

4iΦ<br />

e det F ′ �<br />

� ′<br />

(0) 4iΦ<br />

µν = e det Ω α µΩ β νF (0)<br />

�<br />

� ′<br />

4iΦ<br />

αβ = e det<br />

Hierbei ist berücksichtigt, daß det(Ω α µ) = +1 gilt. Der Vergleich liefert dann Φ = Φ ′ bis auf Mehrdeutigkeiten<br />

wegen der Periodizität der komplexen e-Funktion.<br />

Die Invarianz der Phase kann äußerlich dadurch sichtbar gemacht werden, daß man den ”Wellenzahlvierervektor”<br />

k µ einführt:<br />

Dann ist offensichtlich:<br />

Wellenzahlvierervektor: (k µ ) =<br />

�<br />

ω<br />

c , k1,<br />

� �<br />

ω<br />

k2, k3 =<br />

c ,� �<br />

k<br />

Φ = ηµνk µ x ν = kµx µ = − ω<br />

c x0 + � k�r = −ωt + � k�r<br />

Die Invarianz der Phase ist offensichtlich, wenn man die Darstellung als Skalarprodukt berücksichtigt;<br />

man verifiziert sie aber auch durch direkte Anwendung der Transformationsgesetze:<br />

Φ ′ = k ′ ν x ′ν = Ω ν β x β Ω α<br />

ν kα = δ α<br />

β x β kα = x α kα = Φ<br />

Im Vakuum ist der Wellenzahlvierervektor ein lichtartiger Vektor (”Nullvektor”), denn es gilt:<br />

ηµν k µ k ν = −(k 0 ) 2 + �k 2 = kµk µ �<br />

ω<br />

�2 = − +<br />

c<br />

�k 2 = 4π 2<br />

�<br />

1 ν2<br />

−<br />

λ2 c2 �<br />

= 0<br />

Hierbei wurde im letzten Schritt die Dispersionsrelation (c = λν) für elektromagnetische Wellen verwendet.<br />

Demzufolge:<br />

kµk µ = 0 ⇔ (k µ ) ist Nullvektor !<br />

Die quellfreien Maxwell-Gleichungen werden einfach zu algebraischen Bedingungen, wenn man die ebenen<br />

Wellen einsetzt und differenziert:<br />

F (0)<br />

µν k ν = 0, kα F (0)<br />

µν + kµ F (0)<br />

να + kν F (0)<br />

αµ = 0<br />

Aus der Transformationsregel des Wellenzahlvierervektors<br />

F (0)<br />

αβ<br />

�<br />

(9.8)

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