Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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106<br />
k ′ν = Ω ν µk µ<br />
ergeben sich zwei wichtige Beziehungen, die wir nun herleiten wollen. Dazu betrachten wir eine Welle, die<br />
sich parallel zur (x,y)-Ebene ausbreitet (kz = 0). Der Wellenzahlvektor �k schließe mit der x-Achse den<br />
Winkel θ ein. Der Betrag ist wie üblich | �k| = 2π<br />
λ . Der Wellenzahlvierervektor hat dann die Komponenten:<br />
(k µ � �<br />
ω 2π 2π<br />
) = , cos(θ), sin(θ), 0<br />
c λ λ<br />
Wir betrachten nun den Übergang in ein bewegtes Bezugssystem Σ → Σ ′ . Die Bestimmungsgrößen der<br />
Welle in Σ, d.h. ω, λ, θ gehen in Σ ′ in die neuen Größen ω ′ , λ ′ , θ ′ über. Für den Wellenzahlvierervektor<br />
in Σ ′ erwarten wir eine entsprechende Form:<br />
(k ′µ � ′ ω 2π<br />
) = ,<br />
c λ ′ cos(θ ′ ), 2π<br />
λ ′ sin(θ ′ ), k ′ �<br />
z<br />
Wertet man das Transformationsgesetz explizit mit der speziellen Lorentztransformation (Bewegung ent-<br />
lang der x-Achse , β = vx<br />
c ):<br />
aus, so ergibt sich:<br />
(k ′µ ) =<br />
� ω<br />
c<br />
⎛<br />
Ω ν ⎜<br />
µ = ⎜<br />
⎝<br />
2π − λ<br />
√ 1<br />
1−β2 √−β 1−β2 β cos(θ)<br />
� ,<br />
1 − β2 √−β 0 0<br />
1−β2 √ 1 0 0<br />
1−β2 0 0 1 0<br />
0 0 0 1<br />
2π<br />
λ<br />
(9.9)<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠<br />
ωβ<br />
cos(θ) − c � ,<br />
1 − β2 2π<br />
�<br />
sin(θ), 0<br />
λ<br />
Der Vergleich beider Formen von k ′µ zeigt, daß sich wegen k ′ z = 0 auch im System Σ ′ die Welle parallel<br />
zur (x’,y’)-Ebene ausbreitet. Für die restlichen Vektorkomponenten liefert der Vergleich:<br />
ω ′ = ω<br />
1 − β cos(θ)<br />
� ,<br />
1 − β2 sin(θ ′ )<br />
λ ′<br />
sin(θ)<br />
= ,<br />
λ<br />
cos(θ ′ )<br />
λ ′<br />
= cos(θ) − β<br />
λ � 1 − β2 Seien nun die ursprünglichen Koordinaten (Σ) das Ruhesystem einer Lichtquelle, welches die betrachtete<br />
Welle ausstrahlt. Dann ist ω ′ − ω die Frequenzänderung als Folge der Relativbewegung der Inertialsy-<br />
steme. Die Beziehung:<br />
ω ′ = ω<br />
1 − β cos(θ)<br />
� 1 − β 2<br />
ist für Anwendungen allerdings unzweckmäßig, da für den in Σ ′ messenden (mitbewegten) Beobachter<br />
der Winkel θ aus dem Ruhesystem Σ eingeht. Benötigt wird die Funktion θ = θ(θ ′ ), die man aus der<br />
”Invarianz” der Lichtgeschwindigkeit erhält:<br />
Einsetzen der transformierten Ausdrücke liefert:<br />
ω ′ λ ′ = ωλ (1 − β cos(θ)) cos(θ ′ )<br />
cos(θ) − β<br />
D.h. die gesuchte Funktion θ = θ(θ ′ ) ergibt sich zu:<br />
c = c ′ = Invariante ⇔ ωλ = ω ′ λ ′<br />
⇒ cos(θ) − β = (1 − β cos(θ)) cos(θ ′ )<br />
cos(θ) = β + cos(θ ′ )<br />
1 + β cos(θ ′ )<br />
Einsetzen in den Ausdruck für die Frequenzverschiebung liefert letztlich als relativistischen Ausdruck für<br />
den Doppler-Effekt:<br />
Doppler-Effekt: ω ′ = ω<br />
� 1 − β 2<br />
1 + β cos(θ ′ )<br />
(9.10)