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Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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18<br />

Jetzt nutzen wir alle Zwischenergebnisse und fügen sie zusammen und erhalten für die Kraftdichte den<br />

folgenden Ausdruck:<br />

fk = − ∂<br />

∂t (εklmDlBm) + ∂<br />

∂xm<br />

�<br />

EkDm + HkBm<br />

�<br />

HlBl<br />

− δkm<br />

2<br />

+ ElDl<br />

� ��<br />

��<br />

2<br />

�<br />

Tkm ≡ Maxwell’scher Spannungstensor<br />

Wir können also durch Vergleich eine Definition für die Impulsdichte finden:<br />

πk ≡ εklm Dl Bm<br />

�π ≡ � D × � B<br />

Jetzt wollen wir den Spannungstensor noch etwas genauer untersuchen. Seine Bezeichnung rührt aus der<br />

Geschichte, wo man sich die Kraftwirkung durch einen Spannungszustand an den Feldlinien vorstellte.<br />

Eigenschaften des Maxwell’schen Spannungstensors:<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿ ✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />

Eine wichtige Eigenschaft ist, daß der Spannungstensor quadratisch im Feld ist.<br />

Weiterhin gilt, daß<br />

Tkm = Ek Dm + Hk Bm − δkm ωelm<br />

Tkm = Tmk<br />

Der Spannungstensor ist ein symmetrische Tensor 2. Stufe (bei gegebenen Koordinatensystem als Matrix<br />

darstellbar). Demzufolge können wir ihn mittels einer orthogonalen Transformation diagonalisieren. Dies<br />

hat zu Folge, daß die Spur invariant gegenüber dieser Transformation ist.<br />

Im folgenden setzen wir nun isotrope Verhältnisse voraus: Die Eigenwerte der Matrix (Hauptdiagonalelemente)<br />

sind also alle gleich. Für die Spur ergibt sich nun zuerst allgemein:<br />

Sp(^T) = Hl Bl �<br />

+ El Dl �� �<br />

− 3 ωelm<br />

2 ωelm<br />

Sp(^T) = 2 ωelm − 3 ωelm<br />

Sp(^T) = − ωelm<br />

Es gilt aber weiterhin bei Isotropie (gleiche Hauptdiagonalelemente):<br />

Tkm = − pStrahl δkm<br />

Sp(^T) = − 3 pStrahl<br />

⇛ ωelm = 3 pStrahl<br />

Wir haben hier etwas Grundlegendes aus der <strong>Physik</strong> gefunden. Für die Maxwell-Spannungen gilt:<br />

Energie Kraft<br />

=<br />

Volumen Fläche<br />

Die Maxwell-Spannungen stellen einen richtungsabhängigen Druck dar, den sogenannten Strahlungsdruck<br />

elektromagnetischer Wellen! Ein Beispiel dafür ist, daß der Kometenschweif immer von der Sonne wegzeigt,<br />

da er vom Strahlungsdruck der Sonne einfach weggedrückt wird. Der erste experimentelle Nachweis<br />

des Strahlungsdruckes auf der Erde erfolgte 1899 durch Lebedew.<br />

Unser Ziel in diesem Abschnitt war es aber, eine Impulsbilanz zu finden. Eigentlich haben wir dies auch<br />

schon mit Gleichung (3.3) getan, doch wir wollen diese Gleichung mit unseren Definitionen in einer etwas<br />

kompakteren Weise schreiben:<br />

(3.3)

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