Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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78<br />
An einem Ohm’schen Widerstand R erzeugt ein Wechselstrom eine Joule’sche Wärme R I2 eff . Daher<br />
bezeichnet man in analoger Weise formal:<br />
Warum ✿✿✿✿✿✿✿ ✿✿✿<br />
ist der Himmel blau?<br />
✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />
✿✿✿✿✿✿<br />
Strahlungswiderstand des Dipols: RS ≡ 2π<br />
3<br />
⇒ N = RS I 2 eff<br />
� µ<br />
ε<br />
� �2 l<br />
λ<br />
Diese Fragestellung geht auf Lord Rayleight zurück. Wir betrachten jetzt wieder einen periodischen Dipol:<br />
�p = q0 � l cos ωt<br />
¨�p = I0 ω � l cos ωt bzw. ¨ �p = − q0 ω 2 � l cos ωt<br />
Der Vergleich liefert: I0 = − q0 ω = − 2π v<br />
λ q0<br />
Hiermit können wir nun I0 in N eleminieren:<br />
N = 4<br />
3 π3 v3 2 1<br />
l<br />
λ4 q2 0 ⇒ N ∼ 1<br />
λ4 Damit ergibt sich nun ein Modell: Nur eine Plausibilitätserklärung!<br />
• die Sonne strahlt elektromagnetische Energie aus und die Luftmoleküle werden im elektromagnetischen<br />
Feld der Sonne zum Schwingen angeregt<br />
• jetzt senden die Luftmoleküle selbst elektromagnetische Wellen aus, wobei die abgestrahlte Leistung<br />
∼ 1<br />
λ 4<br />
Insbesondere: λrot ≈ 2 λblau<br />
Nrot<br />
=<br />
Nblau<br />
(λblau) 4<br />
1<br />
= 4<br />
(λrot) 24 Die Leistung des abgestrahlten blauen Lichts ist wesentlich stärker als z.B. die des roten<br />
Lichts. Deshalb dominiert das blaue Licht am Himmel.<br />
Hinweis: für λ → 0 wird N divergent!<br />
Hier deutet sich die Ultraviolett-Katastrophe der klassischen Strahlungstheorie an! Eine Lösung<br />
ist nur in der Quantentheorie zu finden (vgl. Planck’sches Strahlungsgesetz).<br />
7.4 Liénhard-Wichert’sche Potentiale<br />
Gesucht: elektromagnetisches Feld einer bewegten Punktladung<br />
→ ”beschleunigt” bewegte Punktladung strahlt elektromagnetische Wellen ab<br />
⇒ Instabilität der klassischen Atommodelle (Elektron strahlt und müßte demzufolge in den<br />
Kern stürzen)<br />
Abb. 7.2: Punktladung im Ursprung;<br />
dies ist komplizierter, da �r = �r(t ′ ) und �v = �v(t ′ ) sich ständig ändern<br />
Um eine formale Unabhängigkeit von der Zeit t’ zu erhalten, wählen wir für die elektrodynamischen<br />
Potentiale die Darstellung:<br />
ϕ(�r, t) = 1<br />
��<br />
ρel(�r<br />
4πε<br />
′ , t ′ )<br />
|�r −�r ′ �<br />
δ t<br />
|<br />
′ − t + |�r −�r ′ �<br />
|<br />
dV<br />
c<br />
′ dt ′