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Theoretische Physik II - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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72<br />

Diese speziellen Lösungen heißen retardierte Potentiale.<br />

Charakteristisch:<br />

✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />

Das Zeitargument tR = t − | �r −�r ′ |<br />

heißt retardierte Zeit.<br />

v<br />

Ursache: Alle physikalischen Wirkungen breiten sich mit endlicher Geschwindigkeit aus (gilt<br />

streng!).<br />

Die Potentiale bei �r zum Zeitpunkt t rühren vom Zustand der Quelle am Orte �r ′ und zur früheren Zeit tR<br />

her! Die Zeitdifferenz t − tR ist gerade die Laufzeit der Welle von �r ′ nach �r mit der Laufgeschwindigkeit<br />

v.<br />

◮ Ohne Beweis: Retardierte Potentiale genügen der Lorentz-Konvention.<br />

◮ Im statischen Fall reduzieren sich die Lösungen auf die Lösungen der Poisson-Gleichung (t ≈ tR).<br />

Lösungsprinzip: Vorgabe von ρel(�r, t) und ✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿✿<br />

�j(�r, t)<br />

• Berechnung von ϕ(�r, t), � A(�r, t) durch Integration<br />

• Berechnung von � B(�r, t) und � E(�r, t) durch Differentiation<br />

• Impuls, Energie, Kräfte, . . .<br />

7.3 Der Hertz’sche Dipol<br />

= Prototyp einer Strahlungsquelle<br />

Eine zeitlich abhängige Quelle wird realisiert durch: q = q(t)<br />

˙�p = ˙q � l = I � l, I = I(t)<br />

Wir verzichten auf alle Feinheiten im Inneren einer realen Antenne. Daher wird unser Modell nur für<br />

hinreichend große Abstände, d.h. für |�r −�r ′ | ≫ | � l|, die Linearantenne einigermaßen modellieren können.<br />

7.3.1 Berechnung der retardierten Potentiale<br />

Wir beschränken uns jetzt also von Anfang an auf einen infinitesimalen Dipol | � l| ≪ 1 und punktförmige<br />

Ladungen.<br />

ρel(�r, t) = q δ(�r) − q δ(�r + �l) für | �l| ≪ |�r| Taylor<br />

∂<br />

ρel(�r, t) ≈ − q lk δ(�r) + . . .<br />

∂xk<br />

ρel(�r, t) = − pk<br />

∂<br />

∂xk<br />

Diesen Ausdruck differenzieren wir jetzt partiell nach der Zeit:<br />

δ(�r)<br />

∂<br />

∂t ρel(�r, t) = − ˙pk<br />

∂<br />

∂xk<br />

δ(�r) | pk nicht ortsabhängig<br />

= − ∂<br />

=<br />

( ˙pk δ(�r))<br />

∂xk<br />

� �<br />

− div ˙�p δ(�r) ⇔<br />

∂<br />

∂t ρel(�r, t) = − div �j

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