Bayernfonds Australien 4 – Olympic Park Sydney - Real IS
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Voraussetzungen sind nach dem zwischen der Treuhandkommanditistin<br />
und dem jeweiligen Treugeber<br />
abzuschließenden Treuhandvertrag (vgl. Tz. 14) erfüllt.<br />
Die Treuhandkommanditis tin hält den Anteil an<br />
der Fondsgesellschaft jeweils anteilig für Rechnung<br />
und im Interesse des Treugebers, der Stimmrechte<br />
aus dem Anteil selbst ausüben oder die Treuhandkommanditistin<br />
über die Ausübung anweisen und das<br />
Treuhandverhältnis kündigen und Herausgabe des<br />
Anteils an der Fondsgesellschaft verlangen kann.<br />
Das für die Verwaltung des Treuhandvermögens<br />
durch die Treuhänderin maßgebliche Trust Deed, d. h.<br />
die Bedingungen für die Verwaltung des Treuhandvermögens<br />
unter australischem Recht, sollte ebenfalls als<br />
eine für deutsche Steuerzwecke transparente Treuhand<br />
ausgestaltet sein. Nach der Rechtsprechung des<br />
Bundesfinanzhofs sind in einer Treuhand dem jenigen<br />
die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung<br />
zuzurechnen, der über die Nutzungsüberlassung des<br />
Mietobjekts entscheidet. Entsprechend den Grundsätzen<br />
des Treuhanderlasses und der Rechtsprechung<br />
des Bundesfinanzhofs ist die Fondsgesellschaft zur<br />
Kündigung des Trust Deed berechtigt, kann die<br />
Fondsgesellschaft das Treuhandvermögen herausverlangen<br />
und trifft die Fondsgesellschaft wesentliche<br />
Entscheidungen über das Treuhandvermögen,<br />
insbesondere über den Abschluss und die Kündigung<br />
von Mietverträgen. Erträge aus dem Treuhandvermögen<br />
stehen der Fondsgesellschaft zu. Lasten aus<br />
dem Treuhandvermögen hat ebenfalls die Fondsgesellschaft<br />
zu tragen. Im Treuhandvermögen gehaltene<br />
Wirtschaftsgüter, insbesondere das Fondsobjekt, und<br />
die im Treuhandvermögen erwirtschafteten Einkünfte<br />
sind für deutsche Steuerzwecke der Fondsgesellschaft<br />
und damit anteilig den Anlegern zuzurechnen.<br />
Die Fondsgesellschaft wird der Treuhänderin ein Darlehen<br />
in deren Eigenschaft als Treuhänderin über das<br />
Treuhandvermögen zur teilweisen Finanzierung des<br />
Erwerbs des Fondsobjekts gewähren. Da für deutsche<br />
Steuerzwecke das Fondsobjekt den Anlegern bzw.<br />
Treugebern anteilig zuzurechnen ist, sollte dieses Darlehen<br />
für deutsche Steuerzwecke zu negieren sein.<br />
Den Anlegern bzw. Treugebern sind lediglich Einkünfte<br />
aus Vermietung bzw. Veräußerung des Fondsobjekts<br />
und ggf. Zinseinkünfte bspw. aus der Anlage<br />
der Liquidititätsreserve zuzurechnen. Für deutsche<br />
117<br />
Steuerzwecke sollten den Anlegern bzw. Treugebern<br />
auf das von der Fondsgesellschaft an die Treuhänderin<br />
gewährte Darlehen gezahlte Zinsen keine anteilig<br />
zurechenbaren Zinseinkünfte verursachen.<br />
b) Art der Einkünfte<br />
Die Fondsgesellschaft ist eine vermögensverwaltende<br />
Personengesellschaft, d. h. keine gewerblich tätige<br />
Mitunternehmerschaft im Sinne von § 15 Abs. 1 Nr. 2<br />
EStG. Eine Personengesellschaft, die ausschließlich<br />
eine Immobilie bzw. ein Erbbaurecht als eigenes<br />
Immobilienvermögen für mehr als zehn Jahre hält<br />
und vermietet und eine Liquiditätsreserve als eigenes<br />
Kapitalvermögen verwaltet, erzielt Einkünfte aus<br />
Vermietung und Verpachtung gemäß § 21 EStG bzw.<br />
Einkünfte aus Kapitalvermögen gemäß § 20 EStG.<br />
Die Fondsgesellschaft ist auch nicht gewerblich<br />
geprägt im Sinne von § 15 Abs. 3 Nr. 2 EStG. Gewerbliche<br />
Prägung liegt vor, wenn an der Personengesellschaft<br />
ausschließlich eine oder mehrere Kapitalgesellschaften<br />
als persönlich haftende Gesellschafter<br />
beteiligt und nur diese oder Personen, die nicht<br />
Gesellschafter sind, zur Geschäftsführung befugt sind.<br />
Bei einer GmbH & Co. KG liegt keine gewerbliche Prägung<br />
vor, wenn ein Kommanditist zum Geschäftsführer<br />
der Gesellschaft bestimmt wird. Die geschäftsführende<br />
Kommanditistin kann <strong>–</strong> auch nach Auffassung<br />
der Finanzverwaltung <strong>–</strong> eine Kapitalgesellschaft sein<br />
(R 15.8 Abs. 6 EinkommensteuerRichtlinien 2005). Bei<br />
der Fondsgesellschaft ist die Kommanditistin <strong>Real</strong> I.S.<br />
Beteiligungs GmbH zur geschäftsführenden Kommanditistin<br />
bestellt.<br />
Sollte die Fondsgesellschaft entgegen der Auffassung<br />
der Prospektherausgeberin im Ergebnis als Mitunternehmerschaft<br />
qualifiziert werden, unterläge die<br />
Fondsgesellschaft der Gewerbesteuer.<br />
11.3.2 Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung<br />
Zwar unterliegen die Anleger grundsätzlich mit ihrem<br />
Welteinkommen der deutschen Einkommensbe steuerung.<br />
Für Einkünfte aus Vermietung jedoch steht<br />
<strong>Australien</strong> das Besteuerungsrecht zu (Art. 6 DBA).<br />
Deutschland stellt die Einkünfte aus Vermietung<br />
im Grundsatz unter Anwendung des Progressionsvorbehalts<br />
von der Besteuerung frei (Art. 22 Abs. 2<br />
lit. a DBA).