Kooperatives Prozessmanagement Schleswig ... - IT Planungsrat
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Die Rolle der Referenzmodellierung im kooperativen <strong>Prozessmanagement</strong><br />
Die Prozessmodellierung hat sich in Industrie und öffentlicher Verwaltung als probates<br />
Hilfsmittel zur Dokumentation, Kommunikation und Analyse von Prozessen<br />
(Abläufen) herausgestellt. Unter Modellierung wird hierbei die strukturierte, reduzierte<br />
und zumeist grafische Abbildung von komplexen Sachverhalten verstanden. Im Fall der<br />
Prozessmodellierung betreffen diese Sachverhalte Ablauf- und Aufbaustrukturen von<br />
Verwaltungen und Unternehmen. Prozessmodelle unterstützen somit verschiedene<br />
Akteure beim Verstehen und Gestalten von Verwaltungsabläufen.<br />
Bei der Erstellung von Prozessmodellen kommen Modellierungssprachen bzw.<br />
Modellierungsmethoden zum Einsatz. Klassische Vertreter sogenannter<br />
Universalmethoden sind z. B. die Die Arten der Modellierungssprache (Instrumentarium<br />
der Prozessmodellerstellung) und der Modellierungsmethode (Art und Weise des<br />
Vorgehens) können hierbei sehr unterschiedlich ausfallen und sollten entsprechend<br />
nach Zweck und Ziel des Modellierungsvorhabens ausgewählt werden. Grundsätzlich<br />
kann somit nicht von „richtigen“ oder „falschen“ Modellierungsmethoden gesprochen<br />
werden, sondern die Passgenauigkeit einer Modellierungsmethode sollte entsprechend<br />
der konkreten Zielsetzung bemessen werden.<br />
Im Kontext des kooperativen <strong>Prozessmanagement</strong>s, d. h. der kooperativen Erhebung,<br />
Dokumentation, Kommunikation und Gestaltung von Verwaltungsprozessen über<br />
Behördengrenzen hinaus, nehmen sogenannte Referenzprozessmodelle eine<br />
besondere Rolle ein. Referenzmodelle zeichnen sich durch ihre „relativ“ abstrakte<br />
Abbildungsweise und ihr Wiederverwendungspotenzial aus. Sie besitzen einen<br />
breiten Gültigkeitsanspruch und bilden somit z. B. Prozesssachverhalte ab, die<br />
verwaltungs- bzw. behördenübergreifend Gültigkeit besitzen. Referenzprozesse<br />
können durch Verfeinerung oder Ergänzung zu verwaltungsspezifischen<br />
Prozessmodellen ausgebaut werden. Hierdurch wird ihr Gültigkeitsanspruch gesenkt<br />
und der Individualitätsanspruch erhöht (vgl. hierzu die schematische Darstellung in<br />
Abbildung 10).