Tätigkeitsbericht 2004-05 (PDF) - Zentrum für Zeithistorische ...
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der Entwicklung wissenschaftlich fundierter und zugleich populär konzipierter<br />
multimedialer zeitgeschichtlicher Internet-Webseiten fortgesetzt. Durch Kooperationen<br />
mit „Tagesschau-Online“, der Deutschen Welle und der CineImpuls<br />
Film- und Video-KG konnte im Herbst <strong>2004</strong> beim Neustart der Website<br />
„www.chronik-der-mauer.de“, die auf eine Gesamtgeschichte der Berliner Mauer<br />
und der deutschen Teilung von 1961 bis 1989/90 im internationalen Kontext<br />
abzielt, erstmals neben schriftlichen Dokumenten, Foto- und O-Ton-Material in<br />
größerem Umfang auch dokumentarisches Filmmaterial und zum Teil ungesendetes<br />
Kamera-Interviewmaterial mit Zeitzeugen (aus der preisgekrönten ARD-<br />
Dokumentation „Als die Mauer fiel - 50 Stunden, die die Welt veränderten“;<br />
Autoren: Hans-Hermann Hertle/Gunther Scholz) eingesetzt werden. Im Laufe<br />
des Jahres 20<strong>05</strong> wurden die Chroniken der Jahre 1962-1988 sowie Kurzbiographien<br />
von 125 Todesopfern an der Berliner Mauer erarbeitet und eingestellt,<br />
daneben Filmmaterial integriert und Serviceleistungen aktualisiert. Daran mitgearbeitet<br />
haben Priv.Doz. Dr. Burghard Ciesla, Carsten Dippel, Paul Benedikt<br />
Glatz, Elisabeth Holtmann, Hilde Kroll, Erika Laurent, Dajana Marquardt, Dr.<br />
Wolfgang Rathje, Gabriele Schnell, Michael Schultheiß, Mark Stuntz und Marion<br />
Webers. Zudem wurde ein Portal entwickelt, das die Site und ihre Inhalte<br />
aktiv und aktuell bewirbt.<br />
Als Nachtrag zu den zahlreichen Aktivitäten anläßlich des 50. Jahrestages des<br />
Volksaufstandes in der DDR initiierte der Bereich Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam<br />
mit der Landesbeauftragten <strong>für</strong> die Stasi-Unterlagen des Landes Sachsen-<br />
Anhalt, Edda Ahrberg, und dem Bürgerkomitee Leipzig, vertreten durch Tobias<br />
Hollitzer, bei der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur <strong>für</strong> das Jahr <strong>2004</strong><br />
ein Projekt über die Toten des 17. Juni 1953, das als Kooperationsprojekt mit<br />
mehr als 40 Einrichtungen und Initiativen durchgeführt wurde, die im Jahr 2003<br />
regional und lokal über den 17. Juni 1953 gearbeitet hatten. Das Ergebnis des<br />
Projektes, als Buch von den Initiatoren unter maßgeblicher Mitwirkung des<br />
Schriftstellers Martin Ahrends (Kleinmachnow) verfaßt und gemeinsam mit der<br />
Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegeben, wurde im Mai <strong>2004</strong><br />
von Bundespräsident Dr. Johannes Rau der Öffentlichkeit vorgestellt. Da die<br />
Hinterbliebenen der Todesopfer des Volksaufstandes von sozialen Ausgleichsleistungen<br />
bis dahin ausgenommen waren, regte die Landesregierung Sachsen-<br />
Anhalt als Reaktion auf die Publikation im Bundesrat an, den nahen Angehörigen<br />
der Todesopfer Entschädigungen zukommen zu lassen. Auf der Grundlage<br />
eines entsprechenden Gesetzes des Deutschen Bundestages vom Juni 20<strong>05</strong> können<br />
Angehörige von Opfern nach mehr als 50 Jahren erstmals finanzielle Leistungen<br />
beanspruchen.<br />
Mit Unterstützung der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wurde <strong>2004</strong><br />
schließlich in Kooperation mit der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ unter<br />
Vorsitz von Claus Peter Ladner und dem Potsdam-Museum unter Leitung von<br />
Hannes Wittenberg eine quantitative Auswertung der Häftlingskartei der Potsdamer<br />
MfS-Untersuchungshaftanstalt begonnen – ein Vorhaben, das bis dahin<br />
<strong>für</strong> keine der ingesamt 17 MfS-Untersuchungshaftsanstalten in Angriff genom-<br />
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