Tätigkeitsbericht 2004-05 (PDF) - Zentrum für Zeithistorische ...
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ges in Berlin entwickelt. In Potsdam hat sich das ZZF mit Hans-Hermann Hertle<br />
und der Unterstützung der Stiftung Aufarbeitung, der Landeshauptstadt Potsdam<br />
und des Brandenburgischen Wissenschaftsministeriums erfolgreich <strong>für</strong> die wissenschaftliche<br />
Erarbeitung der Geschichte des früheren Stasi-Gefängnisses in der<br />
Lindenstraße 54 engagiert. All diese Aktivitäten bewegen sich im Spannungsfeld<br />
zwischen wissenschaftlicher Aufarbeitungsrolle und geschichtspolitischer Beratungsfunktion<br />
der Zeitgeschichtsforschung im öffentlichen Raum.<br />
Im Institut selbst fand im Berichtszeitraum ein Generationswechsel statt, der sich<br />
auf verschiedenen Ebenen niederschlug. Nach der festlich begangenen Emeritierung<br />
des Geschäftsführenden Direktors Christoph Kleßmann, der das Institut gemeinsam<br />
mit Konrad Jarausch über ein Jahrzehnt geleitet hat, wurde Martin Sabrow<br />
zu seinem Nachfolger berufen. Die dadurch freigewordene Projektbereichsleiterstelle<br />
wurde im Frühjahr 20<strong>05</strong> mit Jürgen Danyel besetzt, der den Internetbereich<br />
seit dessen Gründung konzeptionell entwickelt und praktisch betreut<br />
hat. Die Leitung der Projektgruppe IV, die sich mit den Kulturen des Politischen<br />
im 20. Jahrhundert beschäftigt, übernahm der Medienhistoriker Christoph<br />
Classen. Nach dem Ausscheiden von Anke Wappler, unserer langjährigen Verwaltungleiterin,<br />
ist Ursula Schulz in dieses Amt eingetreten; Katja Stopka hat in<br />
der Nachfolge von Inge Schmöker die Leitung unserer mittlerweile auf ca.<br />
61.000 Medien-Einheiten angewachsenen Bibliothek übernommen. Ein Wechsel<br />
hat auch in den Gremien des Instituts stattgefunden. Nach Ausscheiden von<br />
Hans-Erich Volkmann ist Wilhelm Schröder Sprecher des Trägervereins geworden,<br />
während Etienne François nach dem Ende der Amtszeit von Jürgen Kocka<br />
den Vorsitz des Wissenschaftlichen Beirates übernommen hat.<br />
Von besonderer Bedeutung <strong>für</strong> die Zukunft des ZZF war die turnusmäßige Evaluation<br />
durch die Gutachterkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
im Juni 20<strong>05</strong>, die voraussichtlich zum letzten Mal in dieser Form stattfand, da<br />
die spezielle DFG-Förderung der Geisteswissenschaftlichen Zentren zum Ende<br />
des Jahres 2007 auslaufen wird. Die Kommission hatte insgesamt 32 Verlängerungs-<br />
und Neuanträge zu beurteilen, die einerseits begonnene Projekte zu einem<br />
guten Abschluß bringen, aber andererseits auch neue Themen erschließen sollten,<br />
um das Institut auf die Zeit nach der GWZ-Förderung vorzubereiten. Das<br />
Votum der Gutachter war überwältigend: 30 Anträge wurden positiv beurteilt<br />
und nur zwei Doktorandenprojekte nicht in die Empfehlung aufgenommen. Damit<br />
ist die Arbeit aller vier großen Projektbereiche („Schaufenster Berlin-Brandenburg“,<br />
„Sozialismus als soziale Frage“, „Ideologien und Mentalitäten im<br />
Kalten Krieg“, „Kulturen des Politischen“) und ihrer Untergliederungen <strong>für</strong><br />
weitere zwei Jahre gesichert und eine breite Basis geschaffen, von der aus die<br />
dauerhafte Institutionalisierung des ZZF verfolgt werden kann. Da auch weitere<br />
Anträge (SMAD-Akten, Ganztagsschule, Mauertotenbuch) bei verschiedenen<br />
Fördereinrichtungen Erfolg hatten, ist das Institut gegenwärtig forschungsmäßig<br />
hervorragend aufgestellt.<br />
Als zentrale Herausforderung der kommenden beiden Jahre stellt sich nun die<br />
Suche nach einem möglichst zügigen und reibungslosen Übergang von der zeit-<br />
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