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Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...

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Potential an Preisunterbietungen <strong>für</strong> alternative Anbieter, wenn auch in etwas geringerem<br />

Ausmaß als bei Privatkunden.<br />

2.1.5. Performance<br />

Die Wahl geeigneter Performance-Maße ist ein wichtiger Schritt, um Marktmacht von Unternehmen<br />

zu beschreiben. Exzessiv hohe Werte <strong>für</strong> ein Performance-Maß eines Unternehmens,<br />

das heißt eine hohe erreichte Rentabilität des eingesetzten Kapitals im Vergleich zu<br />

Konkurrenten, lassen gegebenenfalls den Schluss auf eine starke Marktposition zu.<br />

Unter einer Rentabilitätsgröße wird allgemein das Verhältnis einer Erfolgsgröße zu einer<br />

Einsatzgröße verstanden. Die erreichte Rentabilität errechnet sich aus dem Verhältnis des<br />

erreichten Gewinns im Verhältnis zu den da<strong>für</strong> notwendigerweise eingesetzten Mitteln (Eingangsgröße).<br />

Je nachdem, welche Eingangskomponenten <strong>für</strong> obigen Zusammenhang gewählt werden,<br />

lassen sich diverse traditionelle Rentabilitäts- bzw. Erfolgsgrößen ableiten:<br />

Umsatzrentabilität (ROS)<br />

Kapitalrentabilitäten<br />

o Gesamtkapitalrentabilität, Vermögensrentabilität (ROI, ROA, etc.)<br />

o Eigenkapitalrentabilität (ROE)<br />

Im Folgenden wird die Umsatzrentabilität, die das Verhältnis von EGT (Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit) zum Umsatz bezeichnet, als Performancegröße herangezogen,<br />

da <strong>für</strong> diese Rentabilitätsgröße valide Werte <strong>für</strong> alternative Netzbetreiber vorliegen.<br />

Telekom Austria erreichte auf dem gegenständlichen Markt in den Jahren 2001 – 2003 basierend<br />

auf dem festgestellten erhöhten Preisniveau eine Umsatzrentabilität von etwa 30 %<br />

(auf Zehnerschritte gerundet). Dieser Wert beinhaltet bereits einen fiktiven Kapitalkostenzinssatz<br />

<strong>der</strong> Telekom Austria.<br />

Die relativ hohen Kostenüberdeckungsgrade in <strong>der</strong> Zone „Ausland“ <strong>der</strong> Kontrollmatrix (ON<br />

25, vgl. Annex 8.1.) bringen zum Ausdruck, dass hier Telekom Austria vergleichsweise hohe<br />

Preisgestaltungsspielräume zur Verfügung stehen.<br />

Die Feststellungen zur erzielten Performance (Rentabilität) ergeben daher, dass die im<br />

Durchschnitt höher gelegenen Preise von TA auch mit einer entsprechenden Kostenüberdeckung<br />

<strong>für</strong> das Produkt “Auslandsgespräche von Nichtprivatkunden“ korrelieren. Obgleich die<br />

Preissetzung <strong>der</strong> Telekom Austria einem ex-ante Entgeltgenehmigungsverfahren unterliegt,<br />

kann auf Grund <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kontrollmatrix (ON 32) implizit enthaltenen Preisgestaltungsspielräumen<br />

auch auf dem gegenständlichen Markt von gewissen Freiheitsgraden hinsichtlich<br />

Tarifstruktur im Sinne einer aktiv unternehmensinduzierten, strategischen Preisgestaltung<br />

ausgegangen werden.<br />

2.1.6. Technologisches Entwicklungspotential<br />

Hinsichtlich des technologischen Entwicklungspotentials (§ 35 Abs. 2 Z 6 TKG 2003: „<strong>der</strong><br />

technologiebedingte Vorsprung“; SMP-Guidelines §78: „technological advantages or superiority“)<br />

ist ungewiss, welche Anbieter von den hier erwarteten Innovationsschüben, bspw. Voice<br />

over Broadband (VoB), am meisten profitieren können. Bezüglich Nichtprivatkunden ist<br />

speziell darauf hinzuweisen, dass die Telekom Austria in <strong>der</strong> Regel über direkte und damit<br />

qualitativ hochwertige Leitungen in eine Vielzahl von Län<strong>der</strong>n verfügt. Auch aufgrund von<br />

Größenunterschieden muss hier mit einer gewissen Asymmetrie in den Gestaltungsmöglichkeiten<br />

gerechnet werden.<br />

13<br />

<strong>Vorlesung</strong>smaterialien Seite 149

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