19.07.2013 Aufrufe

Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...

Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...

Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.2.2. Entbündelung<br />

Die „Entbündelungsverpflichtung“ ist eine spezifische Form <strong>der</strong> Zugangsregulierung (§ 41<br />

Abs. 2 Z 1 TKG 2003 und Ausfluss <strong>der</strong> Wettbewerbsverhältnisse am korrespondierenden<br />

Entbündelungsmarkt (Bescheid <strong>der</strong> Telekom-Control-Kommission zu M 13/03). Aufgrund <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>zeit vom Markt nicht in Anspruch genommenen Resale-Möglichkeit, und von <strong>der</strong> Existenz<br />

<strong>der</strong> in städtischen Bereichen operativen Kabelnetzbetreiber abgesehen, bleibt die Entbündelung<br />

de facto aus Sicht <strong>der</strong> alternativen Betreiber die bedeutendste Alternative zur Errichtung<br />

eigener Anschlüsse. Abbildung 4 illustriert Verlauf und Bedeutung <strong>der</strong> Entbündelungsaktivitäten<br />

mit dem Zwischenfazit (vgl. dazu die entsprechende Darstellung im Marktanalysegutachten,<br />

S. 46-47), dass trotz eines starken Wachstums <strong>der</strong> Anzahl entbündelter Kupferdoppela<strong>der</strong>n<br />

im Jahr 2003 diese in Relation zur Gesamtzahl aller Anschlüsse sehr gering bleiben.<br />

Konkret lag die jährliche Steigerungsrate mit Q4/2002-Q4/2003 bei rd. 179%. Mit Q4/2003<br />

waren allerdings nur rd. 0,85% aller Leitungen <strong>der</strong> Telekom Austria entbündelt, obwohl dieser<br />

Anteil mittlerweile auf rund 3 % aller Leitungen gestiegen ist (ON 80). Der Anteil <strong>der</strong><br />

breitbandig genutzten entbündelten Teilnehmeranschlussleitungen nahm laufend zu und lag<br />

im Q4/2003 bei rd. 70% aller entbündelten Teilnehmeranschlussleitungen. Nur zu rd. 30%<br />

wurde die entbündelte Teilnehmeranschlussleitung nicht <strong>für</strong> Breitband, son<strong>der</strong>n <strong>für</strong> ISDN und<br />

da vor allem <strong>für</strong> die Anbindung von Nichtprivatkunden genutzt.<br />

Anzahl<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Q4/1999<br />

Q1/2000<br />

Q2/2000<br />

Q3/2000<br />

Entwicklung Entbündelung<br />

Q4/2000<br />

Q1/2001<br />

Q2/2001<br />

17<br />

Q3/2001<br />

Q4/2001<br />

Quartal<br />

ULL nie<strong>der</strong>bitratig ULL hochbitratig ANB/ISP xDSL via ULL<br />

ABBILDUNG 4: ANZAHL ENTBÜNDELTER KUPFERLEITUNGEN IM ZEITVERLAUF<br />

In <strong>der</strong> Zwischenzeit ist zwar – wie oben ausgeführt - die Anzahl <strong>der</strong> entbündelten Leitungen<br />

mittlerweile zwar auf rund 3% aller Leitungen angestiegen, die obigen Feststellungen werden<br />

allerdings in allen Belangen bestätigt. (ON 80 mit Verweis auf Band 2/2005 <strong>der</strong> RTR-<br />

Schriftenreihe „Entbündelung Status Report 2005“, abrufbar unter: www.rtr.at.)<br />

Entbündelung bedeutet durch signifikante Investitionen in die Netzinfrastruktur nicht nur entsprechend<br />

hohes Risiko und Kapitalerfor<strong>der</strong>nisse, son<strong>der</strong>n erfor<strong>der</strong>t auch eine längerfristige<br />

Strategie und hohe marketingtechnische Anstrengungen. Ferner besteht <strong>für</strong> potentielle Entbündelungsbetreiber<br />

die Notwendigkeit, eine kritische Nachfragemasse je Hauptverteiler zu<br />

<strong>Vorlesung</strong>smaterialien Seite 153<br />

Q1/2002<br />

Q2/2002<br />

Q3/2002<br />

Q4/2002<br />

Q1/2003<br />

Q2/2003<br />

Q3/2003<br />

Q4/2003

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!