Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...
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nen einzigen <strong>der</strong> auf Grund seiner Größe eine <strong>für</strong> den Gesamtmarkt hinreichend disziplinierende<br />
Gegenmacht auf TA ausüben könnte.<br />
2.1.9. Weitere Indikatoren<br />
Die Feststellungen bezüglich weiterer, den Rahmenbedingungen zuordenbaren Indikatoren<br />
wurden bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> geson<strong>der</strong>t ausgewiesenen Indikatoren entwe<strong>der</strong> mitberücksichtigt<br />
o<strong>der</strong> haben eine in <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung zu vernachlässigende Bedeutung wie etwa<br />
<strong>der</strong> internationale Vergleich.<br />
Diese Indikatoren können daher nicht weiter zur Beurteilung <strong>der</strong> aktuellen Wettbewerbssituation<br />
beitragen.<br />
2.2. Ergebnis <strong>der</strong> Wettbewerbsanalyse am Markt <strong>für</strong> Auslandsgespräche von Nichtprivatkunden<br />
Die folgenden Wettbewerbsprobleme wurden durch die Telekom-Control-Kommission festgestellt:<br />
Die Wettbewerbsproblematik liegt am vorliegenden Markt, wie eingangs ausgeführt, primär in<br />
<strong>der</strong> Beständigkeit <strong>der</strong> Marktbarrieren. Als Beleg da<strong>für</strong> zeichnete sich in letzter Zeit eine Phase<br />
<strong>der</strong> Konsolidierung <strong>der</strong> Marktanteile <strong>der</strong> Telekom Austria auf hohem Niveau (rund 60%)<br />
ab. Alternative Anbieter können die Nachfrager nur mit spürbaren Preisvorteilen zum Überwinden<br />
<strong>der</strong> existierenden Wechselbarrieren bewegen. Diese sind im gegenständlichen Markt<br />
deshalb vergleichsweise hoch, als Zuverlässigkeitsanfor<strong>der</strong>ungen und sonstige Qualitätsmerkmale<br />
hier beson<strong>der</strong>s wichtig sind und marktrelevante Leistungen häufig in Form von<br />
Projektgeschäften bezogen werden. Sowohl tatsächliche Qualitätsvorsprünge auf Seiten <strong>der</strong><br />
Telekom Austria aufgrund höherwertiger und vor allem eigener Infrastruktur o<strong>der</strong> <strong>der</strong> historisch<br />
gewachsenen internationalen (Partner-)Netzstruktur als auch subjektiv von Nachfragern<br />
empfundene Vorteile erklären solche Wechselbarrieren.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Wechselkosten besteht die Gefahr, dass Telekom Austria ihre Marktmacht zum<br />
Nachteil <strong>der</strong> Nichtprivatkunden ausübt und überhöhte Endkundenpreise zur Anwendung<br />
bringt. Weiters besteht die Gefahr <strong>der</strong> horizontalen Marktmachtübertragung durch Anbieten<br />
von Bündelprodukten, die von Mitbewerbern nur bedingt repliziert werden können. Diese<br />
Problematik wird auf dem vorliegenden Markt durch die hohe Bedeutung individueller Gesamtlösungen<br />
noch verschärft (ON 25, Kapitel 7.1.6).<br />
Die Anreize von TA, den Wettbewerb auf dem gegenständlichen Markt nachhaltig zu beeinflussen,<br />
sind auf Grund <strong>der</strong> da<strong>für</strong> vorhandenen Möglichkeiten gegeben.<br />
3. Regulierungsinstrumente<br />
3.1. Auswahl und Bewertung <strong>der</strong> Regulierungsoptionen <strong>für</strong> den gegenständlichen<br />
Markt<br />
Ausgangspunkt <strong>für</strong> die Feststellung angemessener Regulierungsinstrumente sind die folgenden<br />
Wettbewerbsprobleme: (i) Vorhandensein von Marktbarrieren, (ii) überhöhte Preise zum<br />
Nachteil <strong>der</strong> Endkunden und (ii) Marktmachtübertragung durch Produktbündelung.<br />
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<strong>Vorlesung</strong>smaterialien Seite 65