19.07.2013 Aufrufe

Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...

Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...

Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Potential an Wohlfahrtszugewinnen, die mit <strong>der</strong> Produktbündelung einhergehen, die damit<br />

verbundene Problematik <strong>der</strong> Marktmachtübertragung gegenübergestellt werden. Nicht-<br />

Privatkunden fragen oftmals eine Vielfalt von unterschiedlichen Telekommunikationsleistungen<br />

nach, wobei die Auswahl des Betreibers oftmals im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Abwicklung<br />

von Projektgeschäften erfolgt.<br />

Wie insbeson<strong>der</strong>e die nach Anschlussarten differenzierten Tarifstrukturen zeigen, offeriert<br />

Telekom Austria auch bei Auslandsgesprächen von Nichtprivatkunden eine höhere Tarifvielfalt.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> je nach Tarifmodell unterschiedlichen Abrechnungsformen, z.B. die Art<br />

<strong>der</strong> Taktung (vgl. ON 25, Kapitel 5.5.2.), die diversen Vergünstigungen einzelner Tarifoptionen<br />

(etwa einheitliche Tarife zu ausländischen Fest- und Mobilnetzen) o<strong>der</strong> sonstiger Tarifspezifika<br />

ergibt sich nur eine eingeschränkte Vergleichbarkeit <strong>der</strong> unterschiedlichen Tarife.<br />

So können etwa bei dem <strong>für</strong> Geschäftskunden konzipierten Tarifmodell „TikTak Business“<br />

von TA individuell 3 internationale “Wunschdestinationen” mit entsprechend niedrigeren Tarifen<br />

gewählt werden.<br />

Das Problem <strong>der</strong> Vergleichbarkeit von unterschiedlichen Tarifpaketen kann umgangen werden,<br />

indem man eine „Preisgröße“ konstruiert und (die jeweils relevanten) Umsätze durch die<br />

zugehörigen Sprachminuten dividiert und so einen „impliziten Preisbasket“ errechnet. Der<br />

Vergleich <strong>der</strong> Preise auf dem gegenständlichen Markt <strong>für</strong> Nichtprivatkunden durch die Gutachter<br />

erfolgte sohin auf Basis <strong>der</strong> Berechnung von „impliziten Preisen“, wobei es auf Grund<br />

<strong>der</strong> nicht mehr isolierten Darstellung <strong>der</strong> Preis- und Mengeneffekte notwendig ist, Korrekturfaktoren<br />

in die Berechnung <strong>der</strong> impliziten Preise miteinzubeziehen.<br />

Im Gegensatz zur Vergleichssituation auf den Markt <strong>für</strong> Auslandsgespräche von Privatkunden<br />

kann Telekom Austria, den obigen Ausführungen zur Berechnung impliziter Preise folgend,<br />

auf dem gegenständlichen Markt <strong>für</strong> Nichtprivatkunden bei stabil bleibenden Marktanteilen<br />

zum Teil deutlich höhere Preisniveaus aufrecht erhalten. Diese höheren Preisaufschläge<br />

führen im Vergleich zu <strong>der</strong> Marktsituation bei Auslandsgesprächen von Privatkunden<br />

jedoch nicht zu einem niedrigeren Marktanteil (vgl. ON 25, Kapitel 5.1.3).<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> weiteren wettbewerblichen Entwicklung können nur schwer preisliche Än<strong>der</strong>ungstendenzen<br />

ausgemacht werden, auch nicht hinsichtlich <strong>der</strong> Richtung allfälliger Preisanpassungen.<br />

Am ehesten wird man auch hier – analog zu den Marktanteilsverläufen – mittelfristig<br />

von einer konstanten Fortentwicklung ausgehen müssen. Im Gegensatz zu den Märkten<br />

<strong>für</strong> Inlandsgespräche besteht bei gegenständlichem Markt allerdings nach wie vor ein<br />

Potential an Preisunterbietungen <strong>für</strong> alternative Anbieter, wenn auch in etwas geringerem<br />

Ausmaß als bei Privatkunden.<br />

2.1.5. Performance<br />

Die Wahl geeigneter Performance-Maße ist ein wichtiger Schritt, um Marktmacht von Unternehmen<br />

zu beschreiben. Exzessiv hohe Werte <strong>für</strong> ein Performance-Maß eines Unternehmens,<br />

das heißt eine hohe erreichte Rentabilität des eingesetzten Kapitals im Vergleich zu<br />

Konkurrenten, lassen gegebenenfalls den Schluss auf eine starke Marktposition zu.<br />

Unter einer Rentabilitätsgröße wird allgemein das Verhältnis einer Erfolgsgröße zu einer<br />

Einsatzgröße verstanden. Die erreichte Rentabilität errechnet sich aus dem Verhältnis des<br />

erreichten Gewinns im Verhältnis zu den da<strong>für</strong> notwendigerweise eingesetzten Mitteln (Eingangsgröße).<br />

Je nachdem, welche Eingangskomponenten <strong>für</strong> obigen Zusammenhang gewählt werden,<br />

lassen sich diverse traditionelle Rentabilitäts- bzw. Erfolgsgrößen ableiten:<br />

Umsatzrentabilität (ROS)<br />

12<br />

<strong>Vorlesung</strong>smaterialien Seite 63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!