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Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...

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hängigkeit des Dienstewettbewerb am gegenständlichen Verbindungsmarkt von <strong>der</strong> Regulierung<br />

<strong>der</strong> Zugangsmärkte hinzuweisen. Die Tatsache, dass alternative Anbieter auf den Verbindungsmärkten<br />

zueinan<strong>der</strong> in Konkurrenz treten, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />

unter den gegebenen Umständen (siehe Punkt 2.1. dieses Bescheides) <strong>der</strong> Wettbewerb auf<br />

<strong>der</strong> Diensteebene von <strong>der</strong> Regulierung im Anschlussbereich sowie von <strong>der</strong> ex ante-<br />

Entgeltkontrolle auf dem gegenständlichen Verbindungsmarkt abhängig ist und TA auf Grund<br />

<strong>der</strong> Möglichkeit zur Bündelung von Produkten über klare wettbewerbliche Vorteile verfügt.<br />

Auch dem Vorbringen von TA (ON 20, S 157 und 158), dass die Innovationstätigkeit stark<br />

zugenommen habe, und Qualitäts- und Innovationswettbewerb herrsche, ist unter Bezugnahme<br />

auf das oben Ausgeführte zum Thema Abhängigkeit des Wettbewerbs auf den Verbindungsmärkten<br />

von <strong>der</strong> Regulierung im Anschlussbereich entgegen zu treten.<br />

Nach Ansicht <strong>der</strong> Telekom-Control-Kommission spricht aus allen diesen Gründen <strong>der</strong><br />

Marktmachtindikator <strong>der</strong> Preisgestaltung und des Performanceergebnisses <strong>für</strong> das Vorliegen<br />

von beträchtlicher Marktmacht von Telekom Austria AG.<br />

6.1.5. Technologische Entwicklung<br />

Hinsichtlich des technologischen Entwicklungspotentials (vgl. ON 25, Kapitel 5.4.4.) ist ungewiss,<br />

welche Unternehmen von den hier erwarteten Innovationsschüben (bspw. VOIP) am<br />

besten profitieren können. Bezüglich Nichtprivatkunden ist speziell darauf hinzuweisen, dass<br />

die Telekom Austria in <strong>der</strong> Regel über direkte und damit qualitativ hochwertige Leitungen in<br />

eine Vielzahl von Län<strong>der</strong>n verfügt. Auch aufgrund von Größenunterschieden muss hier mit<br />

einer gewissen Asymmetrie in den Gestaltungsmöglichkeiten gerechnet werden.<br />

Dieser Marktmachtindikator spricht daher prinzipiell <strong>für</strong> das Vorliegen von beträchtlicher<br />

Marktmacht <strong>der</strong> Telekom Austria auf dem gegenständlichen Markt. Seine tatsächliche Bedeutung<br />

hinsichtlich des Vorliegens von beträchtlicher Marktmacht ist allerdings im Hinblick<br />

auf den prinzipiell auch <strong>für</strong> Wettbewerber <strong>der</strong> Telekom Austria auf dem gegenständlichen<br />

Markt leichter möglichen Zugang zur infrastrukturbasierten Vorleistung stark zu relativieren.<br />

6.1.6. Internationaler Tarifvergleich<br />

Aus den internationalen Tarifvergleichen (vgl. ON 25, Kapitel 5.6.2.1.) können keine systematischen<br />

Schlüsse <strong>für</strong> das Vorliegen von beträchtlicher Marktmacht gezogen werden.<br />

Wenn auch hinsichtlich <strong>der</strong> untersuchten Destinationen keine „Ausreißer“ festgestellt werden<br />

können, so ist dennoch festzuhalten, dass sich das Vergleichsprodukt <strong>der</strong> Telekom Austria<br />

bei Nichtprivatkunden preislich im oberen Bereich befindet. Die Relevanz dieses Indikators<br />

wird jedoch aufgrund nur sehr eingeschränkter Vergleichbarkeit und teils fraglicher methodischer<br />

Validität entsprechend verringert.<br />

Aufgrund seiner bedingten Aussagekraft kann dieser Indikator daher nicht wesentlich zur<br />

Frage des Vorliegens von beträchtlicher Marktmacht durch Telekom Austria beitragen. Die<br />

festgestellte empirische Evidenz deutet nicht auf außergewöhnliche Marktmacht von Telekom<br />

Austria hin.<br />

6.1.7. Sonstige Anreize zu wettbewerbsbeschränkendem Verhalten<br />

Die Feststellungen bezüglich weiterer Indikatoren wurden bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> geson<strong>der</strong>t<br />

ausgewiesenen Indikatoren entwe<strong>der</strong> mitberücksichtigt o<strong>der</strong> haben ein in <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung<br />

zu vernachlässigendes Gewicht wie etwa <strong>der</strong> internationale Vergleich.<br />

49<br />

<strong>Vorlesung</strong>smaterialien Seite 185

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