Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...
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• Erträge,<br />
• Kosten (unterscheidbar nach Personalkosten, Kosten <strong>für</strong> Abschreibungen<br />
von Anlagegütern, Kapitalkosten und sonstigen Kosten),<br />
• detaillierter Anlagenspiegel des Unternehmens, Personalkennzahlen,<br />
Kostentreiber wie insb. Kapazitäten und sonstige <strong>für</strong> die Überprüfung <strong>der</strong><br />
Kostenrechnung notwendigen Informationen.<br />
Die Details <strong>der</strong> konkreten Ausgestaltung werden von <strong>der</strong> Regulierungsbehörde im Rahmen<br />
einer regelmäßigen Überprüfung spezifiziert.<br />
Da Telekom Austria <strong>der</strong>zeit auch auf an<strong>der</strong>en Märkten <strong>der</strong> TKMVO 2003 über beträchtliche<br />
Marktmacht verfügt (Mietleitungen terminierende Segmente, Entbündelung) bzw. sich entsprechende<br />
Maßnahmenentwürfe <strong>der</strong>zeit in Konsultation befinden (Originierung und Terminierung)<br />
und aus denselben Überlegungen wie oben dargestellt auf diesen Märkten ebenfalls<br />
zu getrennter Buchführung verpflichtet ist, bzw. werden könnte, sind die inkrementellen Kosten<br />
dieser Verpflichtung auf diesem Markt gering, da erhebliche Synergien bestehen.<br />
3.3.4. Fazit<br />
Die bisherigen Feststellungen machten deutlich, dass die identifizierten Wettbewerbsprobleme<br />
am Markt <strong>für</strong> Auslandsgespräche <strong>für</strong> Nichtprivatkunden (Existenz von Marktbarrieren,<br />
überhöhte Preise, Marktmachtübertragung und Produktbündelung) durch keine <strong>der</strong> umfassend<br />
geprüften Vorleistungsregulierungsinstrumenten unter Berücksichtigung des regulierungsrelevanten<br />
Zeitraums von 1-2 Jahren hinreichend angegangen werden können. Auch<br />
Kombinationen <strong>der</strong> geprüften Zugangsverpflichtungen können nicht zur Adressierung <strong>der</strong><br />
identifizierten Wettbewerbsprobleme am Markt <strong>für</strong> Auslandsgespräche <strong>für</strong> Nichtprivatkunden<br />
beitragen.<br />
Folgende Maßnahmen sind daher grundsätzlich geeignet und notwendig, die Wettbewerbsprobleme<br />
auf dem gegenständlichen Markt zu beseitigen:<br />
• Da sich Entgelte und Allgemeinen Geschäftsbedingungen sinnvollerweise nicht isoliert<br />
betrachten lassen und die Vorleistungsregulierung nicht ausreicht, um den festgestellten<br />
Wettbewerbsproblemen zu begegnen, sollten Entgelte und Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />
des gegenständlichen Marktes und ihre Än<strong>der</strong>ungen mit Ausnahme<br />
von Aktionen von bis zu dreimonatiger Dauer <strong>der</strong> Regulierungsbehörde zur<br />
Genehmigung vorgelegt und u.a. auf ihre Kostenorientierung überprüft werden. Die<br />
Genehmigung hat unter Bedachtnahme auf § 45 TKG 2003 zu erfolgen, wobei die<br />
Nebenbestimmungen nach § 45 Abs. 5 TKG 2003 zu berücksichtigen sind.<br />
• Die ex-ante-Entgeltgenehmigung sollte auf Basis einer gesamt- und einheitlichen<br />
Kostenorientierung gemäß dem dargestellten Prüfmaßstab (ON 32) bzw. <strong>der</strong> darin<br />
enthaltenen Kostenrechnungsprinzipien erfolgen.<br />
• Getrennte Buchführung wird gemäß den obigen Überlegungen als notwendig <strong>für</strong> eine<br />
adäquate und zeitnahe Kostenüberprüfung erachtet.<br />
In Kombination sollten diese Regulierungsinstrumente langfristig geeignet sein, die gegenwärtig<br />
noch gegebene Notwendigkeit zur Entgeltkontrolle obsolet werden zu lassen.<br />
Dieses Fazit wird durch die jüngsten Marktentwicklungen belegt (ON 80). Auch die jüngsten<br />
Marktentwicklungen lassen auf ein Fortbestehen <strong>der</strong> festgestellten Wettbewerbsdefizite<br />
schließen. So hat sich insbeson<strong>der</strong>e – trotz <strong>der</strong> auf 3 % aller Leitungen gestiegenen Entbündelungszahlen<br />
– nichts am de-facto Monopol von Telekom Austria auf dem benachbarten<br />
Zugangsmarkt und damit am Fortbestehen von Markteintrittsbarrieren geän<strong>der</strong>t. Auch eine<br />
Untersuchung <strong>der</strong> Marktverhaltensindikatoren (Bündelung, Marktmachtübertragung, anti-<br />
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<strong>Vorlesung</strong>smaterialien Seite 159