Fallbeispiel für WU-Vorlesung - Rechtsfragen der elektronischen ...
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Kapitalrentabilitäten<br />
o Gesamtkapitalrentabilität, Vermögensrentabilität (ROI, ROA, etc.)<br />
o Eigenkapitalrentabilität (ROE)<br />
Im Folgenden wird die Umsatzrentabilität, die das Verhältnis von EGT (Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit) zum Umsatz bezeichnet, als Performancegröße herangezogen,<br />
da <strong>für</strong> diese Rentabilitätsgröße valide Werte <strong>für</strong> alternative Netzbetreiber vorliegen.<br />
Telekom Austria erreichte auf dem gegenständlichen Markt in den Jahren 2001 – 2003 basierend<br />
auf dem festgestellten erhöhten Preisniveau eine Umsatzrentabilität von etwa 30 %<br />
(auf Zehnerschritte gerundet). Dieser Wert beinhaltet bereits einen fiktiven Kapitalkostenzinssatz<br />
<strong>der</strong> Telekom Austria.<br />
Die relativ hohen Kostenüberdeckungsgrade in <strong>der</strong> Zone „Ausland“ <strong>der</strong> Kontrollmatrix (ON<br />
25, vgl. Annex 8.1.) bringen zum Ausdruck, dass hier Telekom Austria vergleichsweise hohe<br />
Preisgestaltungsspielräume zur Verfügung stehen.<br />
Die Feststellungen zur erzielten Performance (Rentabilität) ergeben daher, dass die im<br />
Durchschnitt höher gelegenen Preise von TA auch mit einer entsprechenden Kostenüberdeckung<br />
<strong>für</strong> das Produkt “Auslandsgespräche von Nichtprivatkunden“ korrelieren. Obgleich die<br />
Preissetzung <strong>der</strong> Telekom Austria einem ex-ante Entgeltgenehmigungsverfahren unterliegt,<br />
kann auf Grund <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kontrollmatrix (ON 32) implizit enthaltenen Preisgestaltungsspielräumen<br />
auch auf dem gegenständlichen Markt von gewissen Freiheitsgraden hinsichtlich<br />
Tarifstruktur im Sinne einer aktiv unternehmensinduzierten, strategischen Preisgestaltung<br />
ausgegangen werden.<br />
2.1.6. Technologisches Entwicklungspotential<br />
Hinsichtlich des technologischen Entwicklungspotentials ist ungewiss, welche Anbieter von<br />
den hier erwarteten Innovationsschüben, bspw. VOIP, am besten profitieren können. Bezüglich<br />
Nichtprivatkunden ist speziell darauf hinzuweisen, dass die Telekom Austria in <strong>der</strong> Regel<br />
über direkte und damit qualitativ hochwertige Leitungen in eine Vielzahl von Län<strong>der</strong>n verfügt.<br />
Auch aufgrund von Größenunterschieden muss hier mit einer gewissen Asymmetrie in den<br />
Gestaltungsmöglichkeiten gerechnet werden.<br />
2.1.7. Internationaler Tarifvergleich<br />
Aus den internationalen Tarifvergleichen (vgl. Kapitel 5.6.2.; ERG: „International Benchmarking“)<br />
können keine systematischen Schlüsse gezogen werden. Wenn auch keine groben<br />
Ausreißer festgestellt werden können, so ist dennoch festzuhalten, dass sich das Vergleichsprodukt<br />
<strong>der</strong> Telekom Austria bei Nichtprivatkunden preislich im oberen Bereich befindet;<br />
die Relevanz dieses Indikators wird jedoch aufgrund nur sehr eingeschränkter Vergleichbarkeit<br />
und teils fraglicher methodischer Validität entsprechend verringert.<br />
2.1.8. Nachfrageseitige Gegenmacht<br />
Verhandlungsstärke im Sinne einer nachfrageseitigen Gegenmacht ist bei Nichtprivatkunden<br />
prinzipiell denkbar. Auf dem gegenständlichen Markt hat allerdings selbst <strong>der</strong> größte Kunde<br />
weniger als 3% des Marktumsatzes <strong>der</strong> Telekom Austria (bzw. bei Bezug auf den Gesamtmarkt<br />
noch entsprechend weniger). Es gibt innerhalb <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Geschäftskunden kei-<br />
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<strong>Vorlesung</strong>smaterialien Seite 64