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Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

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auseinander setzt. Die über Körper und <strong>Bewegung</strong> gemachten Erfahrungen bilden damit auch<br />

die Grundlage der kindlichen Identitätsentwicklung.“ Schreibt ZIMMER in ihrem „Handbuch<br />

der Psychomototrik“ (1999, S.61)<br />

„In der weiteren sensomotorischen Entwicklung werden die <strong>Bewegung</strong>sfunktionen mehr und<br />

mehr zur Unterstützung und Ausbildung kognitiver Funktionen verwendet.“ (KIPHARD<br />

1995, S.259)<br />

Durch die neugewonnene Mobilität des Kindes ist es ihm nun besser möglich, Objekte zu<br />

erforschen, und durch seine Arme und Beine sich in eine „günstigere<br />

Wahrnehmungsposition“ zu bringen. Sein Horizont erweitert sich stetig.<br />

„Das Erreichen einer altersgemäßen Körperkontrolle und Körpergeschicklichkeit ist aber auch<br />

wesentlich für eine gesunde und harmonische emotional-soziale Entwicklung. Jedes Kind<br />

möchte sich im <strong>Bewegung</strong>sbereich bewähren. Es möchte mittun, sich an den Spielen der<br />

anderen beteiligen und sich zur Kindergemeinschaft dazugehörig fühlen. Dazu braucht es<br />

körperliche <strong>Bewegung</strong>sfähigkeit und Steuerungsfähigkeit. Ungeschickte Kinder werden in der<br />

Gemeinschaft Gleichaltriger meist nicht aufgenommen. Man akzeptiert sie nicht, stößt sie<br />

weg, demütigt sie und spottet über ihre funktionelle Minderwertigkeit.“ (KIPHARD 1995,<br />

S.259)<br />

3.1.1 Kognitive Entwicklung nach Piaget<br />

J. PIAGET und andere Wissenschafter wie H. GINSBURG oder S. OPPER beschäftigten<br />

sich mit der kognitiven Entwicklung des Menschen. PIAGET begründet in seinem<br />

Entwicklungsmodell vier Stadien der kognitiven Entwicklung.<br />

Im ersten Stadium, dem sogenannten „Sensomotorischen Stadium“, das etwa von der Geburt<br />

bis zum 2. Lebensjahr dauert, erwirbt das Kind „sensomotorische Koordination, praktische<br />

Intelligenz und Objektpermanenz“. Objektpermanenz bedeutet zu wissen, dass es einen<br />

Gegenstand weiterhin gibt, auch wenn ich ihn nicht sehe.<br />

Das zweite Stadium erstreckt sich ca. vom Ende des 2. bis zum 7. Lebensjahr und <strong>bei</strong>nhaltet<br />

<strong>als</strong> „Präoperationales Stadium“ den Erwerb des „Vorstellungs- und Sprechvermögens“.<br />

In den <strong>bei</strong>den weiteren Stadien dem „Konkretoperationalen Stadium“ (7.-11. Lebensjahr) und<br />

dem „Formaloperationalen Stadium“, das ab dem 12. Lebensjahr beginnt, dreht sich alles<br />

darum zu lernen die Aufmerksamkeit auf mehrere Merkmale eines Ereignisses zu lenken und<br />

diese in Beziehung zueinander zu setzen (Dezentrierung), sowie die Fähigkeit zu erlernen sich<br />

bestimmte Situationen vorzustellen und im Geiste auch wieder den ursprünglichen Zustand<br />

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