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Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

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3.2 Hauptbereiche der Entwicklungsrückstände<br />

Die Reihenfolge von gewissen Entwicklungsschritten ist festgelegt. Die Schritte bauen<br />

aufeinander auf. So ist es zum Beispiel nicht möglich, dass ein Kind läuft, bevor es überhaupt<br />

gelernt hat zu sitzen, oder zu krabbeln. Aus dieser Perspektive scheint es klar, dass, sollte ein<br />

Entwicklungsschritt nicht vollständig vollzogen, oder gar ausgelassen werden, Lücken in der<br />

Kindesentwicklung entstehen. Diese Lücken haben zu einem späteren Zeitpunkt ihre<br />

Auswirkungen, wenn neue Erfahrungen auf der Kenntnis, die bereits bestehen sollte,<br />

aufbauen. Dann äußert sich der Mangel und es wird wichtig das Versäumte möglichst rasch<br />

nachzuholen. P. DRUMBL stellt in seinem Skriptum zur Ausbildung zum<br />

<strong>Legasthenie</strong>trainer/in, in Anlehnung an RUF-BÄCHTIGER, die Hauptbereiche der<br />

Entwicklungsrückstände dar. Er bringt diese, stellvertretend für alle auf<br />

Teilleistungsstörungen beruhenden Erscheinungsbilder, am Beispiel des frühkindlichen<br />

psycho-organischen Syndroms (POS) dar. Sie sind auch für <strong>Legasthenie</strong> und Dyskalkulie<br />

gültig. In den folgenden Abschnitten werde ich mich an seine Art der Darstellung anlehnen.<br />

3.2.1 Störungen der Motorik<br />

Die Motorik beschreibt die Fähigkeit sich zu bewegen. Sie ist enorm wichtig für Kinder, da<br />

<strong>Bewegung</strong> in den ersten Lebensjahren den Großteil der Tagesbeschäftigung der Jungen und<br />

Mädchen darstellt, oder diesen zumindest darstellen sollte. „Durch die Motorik erlebt, erfährt<br />

und erfaßt das Kind zunächst „seine“ Welt. Neue <strong>Bewegung</strong>en erschließen ihm einen neuen,<br />

größeren <strong>Bewegung</strong>s- und Erfahrungsraum.“ (SCHERLER 1975, S.20) Es geht darum die<br />

Umwelt und sich selbst, den eigenen Körper und die eigenen Fähigkeiten, zu erfahren,<br />

auszutesten und kennen zu lernen und schließlich mehr und mehr die Kontrolle über seinen<br />

Körper zu gewinnen. „Wenn die altersgemäße Willkürmotorik durch Reflexmotorik gestört<br />

wird, kommt es zu motorischen Koordinationsstörungen:<br />

• Gestörte Motorik des Mundes: Saug- und Schluckschwierigkeiten.<br />

• Haltungs- und Gleichgewichtsreaktionen: <strong>Bewegung</strong>sabläufe wirken plump,<br />

ungeschickt, hastig, steif, verlangsamt, schwerfällig oder unharmonisch.<br />

• Fortbewegungsmotorik verzögert oder ausgelassen: Schwierigkeiten <strong>bei</strong>m Sitzen,<br />

Krabbeln, Gehen, Treppensteigen, Laufen<br />

• Feinmotorische Tätigkeiten: teils nicht ausführbar, teils wenig präzise oder verzögert.<br />

• Differenzierte, koordinierte <strong>Bewegung</strong>en oft schwierig oder unmöglich:<br />

Dreiradfahren, Hüpfen, Ankleiden, Schuhe binden, Essen mit Besteck, Einschenken.<br />

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