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Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

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• Störungen der Schreibmotorik: unterschiedliche Buchstabengröße, Abstände, Kind<br />

kann Linie nicht halten.<br />

• Turnen, Sport: Gymnastische Übungen sind mühsam, Überkreuzbewegungen,<br />

Gegenbewegungen unmöglich oder fehlerhaft, Schwierigkeiten treten auf, wenn ein<br />

vorgegebener Rhythmus auf die Schrittlänge übertragen werden soll.<br />

• Rhythmisches Klatschen: Takt und Rhythmus <strong>bei</strong>m Mitklatschen kann nicht gehalten<br />

werden.<br />

• Sprache: Störungen des Sprechens in Prosodie (rhythmische, dynamische und<br />

melodische Akzente der Sprache) und Artikulation.<br />

• Singen: Unreines und f<strong>als</strong>ches Singen mangels Stimmbandkontrolle.<br />

• Aktivierung: häufig Hyperaktivität od. <strong>Bewegung</strong>sunruhe, manchmal auch<br />

Hypoaktivität und Phlegma.“<br />

(RUF-BÄCHTIGER 1995 zitiert in DRUMBL 2009a, S.46)<br />

Die Wertigkeit der Motorik ist in jungen Jahren <strong>als</strong> sehr hoch anzusehen und spielt daher eine<br />

entscheidende Rolle in der Selbstreflexion der Jungen und Mädchen.<br />

„Bei Kindern sind es insbesondere körperliche und motorische Fähigkeiten, die sie für den<br />

Prozess der Selbstwahrnehmung und Selbstbewertung von Bedeutung sind.“ (ZIMMER 1999,<br />

S.55) Defizite in diesen Bereichen sind demnach besonders beeinträchtigend für das<br />

Selbstbild des Kindes. ZIMMER meint dazu weiters, dass das „Konzept“ von den eigenen<br />

Fähigkeiten, Begabungen und dem eigenen Können nicht ein genaues Abbild der<br />

tatsächlichen Leistung sein muss. Es entsteht vielmehr aus der Bewertung der eigenen<br />

Handlungen und Leistungen und kann dadurch Abweichungen erfahren. Die Einschätzung der<br />

eigenen Fähigkeiten kann <strong>als</strong>o zu einer „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“ werden.<br />

Besonders betroffen sind hiervon Kinder, die <strong>Bewegung</strong>sbeeinträchtigungen oder körperliche<br />

Auffälligkeiten haben. Motorische Geschicklichkeit, körperliche Leistung oder motorische<br />

Fähigkeiten haben <strong>bei</strong> Kindern einen sehr hohen Stellenwert. Die Erfahrung körperlicher<br />

Unterlegenheit, Ängstlichkeit und Unsicherheit wirken sich daher schnell auf die<br />

Selbstwahrnehmung und damit auch auf das Selbstkonzept des Kindes aus. Gleichzeitig<br />

beeinflussen sie den sozialen Status und die Position in der Gruppe. (vgl. ZIMMER 1999,<br />

S.57)<br />

Fehlleistungen oder Störungen in der Motorik führen demnach in der Folge zu den<br />

unterschiedlichsten psychischen und psycho-sozialen Problemen. Weiters wird „durch die<br />

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