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Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

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Dietrich EGGERT schreibt zum Bild des Legasthenikers in der Schule: Legastheniker sind im<br />

Lesen und im Rechtschreiben in ihren Schulleistungen auffällig unterdurchschnittlich, in den<br />

anderen Schulleistungen jedoch relativ dazu gut. Von ihrer Persönlichkeit her sind die Kinder<br />

weniger stabil (im Sinne von Störungen des sozialen und des Anpassungsverhaltens), sowie<br />

ängstlicher und erregter <strong>als</strong> andere Kinder.“ (1997, S.30)<br />

Morgens nach dem Waschen und Zähneputzen zieht sich Max erst einmal für die Schule an.<br />

Die Mama hat ihm neue Wintersocken gekauft, die er auch zum Skifahren verwenden kann.<br />

Auf einem steht ein großes „L“ für Links auf dem anderen ein „R“ für Rechts. „Das ist der<br />

Nachteil an diesen ergonomischen Supersocken, es ist nicht egal welchen Socken man über<br />

welchen Fuß zieht:“ ärgert sich Max. Er entscheidet sich schließlich, welchen Socken er über<br />

welchen seiner kalten Füße stülpt und geht, nachdem er noch schnell den Rest seiner<br />

Kleidung angezogen hat, zu seiner Mutter in die Küche, um zu frühstücken. „Guten Morgen“<br />

sagt die Mama „Hast du heute mal wieder den Pullover verkehrt herum angezogen?“ Erst<br />

jetzt fällt Max auf, dass der Zettel mit der Waschanleitung des Pullis ihn auf der Brust kratzt.<br />

Beim Versuch sich den Pullover über den Kopf zu ziehen, stößt Max mit seinem Ellenbogen<br />

leider so stark gegen den Tisch, dass das Milchpackerl umfällt, vom Tisch kippt und mit<br />

einem lauten Platscher am Küchenboden zerplatzt. Nachdem das Schlamassel in der Küche<br />

behoben war, und Max ein paar Scheiben Toastbrot statt der heiß geliebten Cornflakes<br />

gefrühstückt hat, holt er noch schnell seine Schultasche aus seinem Zimmer. Die Mama hilft<br />

ihm dann noch <strong>bei</strong>m Schuhe anziehen, weil er sich <strong>bei</strong>m Binden von diesen blöden Schlaufen<br />

immer noch schwer tut. Aber vorher muss er die Socken noch einmal neu anziehen, weil er<br />

wiedermal rechts mit links verwechselt hat. Max ist jetzt schon viel zu spät dran und die<br />

Mama ermahnt ihn an der Türe noch sich zu beeilen, doch das hat er nach wenigen Metern<br />

schon wieder vergessen. Zu ablenkend sind die vielen Geräusche und Sinneseindrücke auf<br />

dem Schulweg. Außerdem geht Max nicht besonders gerne in die Schule, noch dazu wo sie<br />

heute in den ersten <strong>bei</strong>den Stunden Deutschunterricht haben. Die Lehrerin schimpft immer so<br />

mit ihm, wenn sie seine Hausaufgabe kontrolliert. Er mache so blöde Fehler, vertauscht<br />

Silben, lässt Buchstaben aus und müsse endlich lernen sich besser zu konzentrieren. Die<br />

einzige auf die er sich in der Schule freut ist Anna. Sie ist schon ein bisschen älter <strong>als</strong> er und<br />

geht in die Klasse, die gegenüber von seiner liegt. Sie haben sich gestern in der Pause auf<br />

dem Schulhof kennengelernt. Als ihm sein Jausenbrot in die Pfütze gefallen ist, hat sie es für<br />

ihn aufgehoben, in den Müll geschmissen und dann ihre Jause mit ihm geteilt. Später hat sie<br />

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