Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

ihm auch noch ihre Nummer gegeben und ihn gefragt, ob er sie nicht am Nachmittag anrufen
wolle. Max hat sich die Nummer auf sein Federpenal geschrieben, aber irgendwie hat er wohl
die Zahlen vertauscht, weil als er am Nachmittag bei ihr anrufen wollte, hat nur ein schlecht
gelaunter Herr Meier abgehoben, der nichts von einer kleinen Anna wusste. Annas Nachname
war aber „Binder“. So, jetzt musste er sich aber wirklich beeilen, weil die erste Stunde war
fast schon vorbei.
So, oder so ähnlich könnte der Morgen eines jungen Legasthenikers aussehen. Eine
Legasthenie kann sich in Bewegungsverhalten, Sozialverhalten und Lern- bzw.
Arbeitseinstellung des Kindes wiederspiegeln. Neben den oben schon erwähnten
Auffälligkeiten in diesen Bereichen zeigen sich unterschiedliche Defizite im
schriftsprachlichen Bereich. Natürlich zeigt nicht jeder Legastheniker jedes Erscheinungsbild
und meist liegen die Schwierigkeiten nur in bestimmten Bereichen des Lesens und
Schreibens. Es gibt verschiedene Erscheinungsbilder der Legasthenie, die hier kurz dargestellt
werden sollen:
a) Probleme beim Buchstaben-/Worterkennen bzw. –reproduzieren:
Räumliches Vorstellungsvermögen
Bild-, Mustererkennen
Re-li-Unterscheidung, Spiegelungen: d/b – p/q
Drehungen, Oben-Unten-Spiegelungen: m/w – n/u – h/y
Akustische Wahrnehmungsschwäche
b) Reihenfolgevertauschung (Serialität):
Buchstabenvertauschungen: die/die
Silbenvertauschungen
Wortvertauschungen
Zahlenvertauschungen: 27/72
c) Weglassungen:
Satzzeichen
Buchstaben am Wortende
Buchstaben im Wort
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