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Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

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Die Ursachen für Störungen im Bereich der Wahrnehmung können in Problemen <strong>bei</strong> der<br />

Aufnahme von äußeren Reizen, in der Weiterleitung dieser Sinneseindrücke zum Gehirn oder<br />

in der Verar<strong>bei</strong>tung in unserer obersten Schaltzentrale liegen.<br />

„Als Basis dienen die basalen Wahrnehmungssysteme (vestibulär, kinästhetisch und taktil),<br />

die gemeinsam jegliche <strong>Bewegung</strong>, Gleichgewichts- und Lageveränderung kontrollieren<br />

sowie über die Haut die Umwelteindrücke begreifen. Sie werden für den Aufbau der<br />

<strong>Bewegung</strong>smuster und anderer sensorischer Systeme benötigt,“ schreibt H.<br />

KÖCKENBERGER in seinem Buch „Bewegtes Lernen“ (1997, S.18), um dann noch<br />

auszuführen: „Handlungsplanung entsteht <strong>als</strong>o durch Wahrnehmung, aktiven Eingriff und<br />

Veränderung, durch Ordnung und Gliederung der Umgebung. Genauso schafft die konkrete<br />

Erfahrung und Koordination von Handlungsplänen im sensorischen Raum die Voraussetzung<br />

für räumliches Denken.“ (S.19)<br />

A. J. AYRES schreibt dazu: „Verhaltensweisen und die Lernfähigkeit ihres Kindes sind der<br />

sichtbare Ausdruck unsichtbarer Aktivitäten in seinem Nervensystem. Lernen und Verhalten<br />

sind sichtbare Aspekte der Wahrnehmungsverar<strong>bei</strong>tung von Sinnesreizen.“ (1998, S.45)<br />

A. Jean AYRES war eine amerikanische Entwicklungspsychologin. Sie beschäftigte sich mit<br />

neurologischen Auffälligkeiten und hat da<strong>bei</strong> das Verfahren der sensorischen Integration <strong>als</strong><br />

Behandlungsmethode begründet. In ihrem Buch „Bausteine der kindlichen Entwicklung“<br />

schreibt sie über die Bedeutung der sensorischen Integration bzw. über die entscheidende<br />

Rolle des Lernprozesses des Nervensystems, Empfindungen miteinander zu verknüpfen.<br />

„Ein Kind geht in die Schule, um zu lernen, doch tatsächlich hat sein Nervensystem bereits<br />

begonnen, lange vor seiner Geburt, etwas zu lernen. In der Schule lernt das Kind ganz<br />

spezifische Lernstoffe kennen. Wesentlich früher in seinem Leben bereits hatte das Gehirn die<br />

Voraussetzungen und Fähigkeiten zum Erlernen spezifischer Dinge, wie Lesen und Rechen,<br />

entwickelt. Ein großer Teil dieser Lernvoraussetzung und -fähigkeit ist die Möglichkeit<br />

sinnliche Wahrnehmung in der richtigen Weise miteinander zu verbinden, d. h. sensorische<br />

Information zu integrieren.“ (AYRES 1998, S.76)<br />

AYRES ist der Meinung, dass kein anderes Sinnesorgan einen solch breit gestreuten Einfluss<br />

hat wie das Gleichgewichtssystem, das <strong>bei</strong>m Menschen im Hörsystem lokalisiert ist, welches<br />

sich wiederum interessanterweise, zu Urzeiten, aus dem Gleichgewichtsorgan d. Fische<br />

entwickelt hat.<br />

„Kinder mit Lernschwierigkeiten, die durch eine schlechte Verar<strong>bei</strong>tung der vom<br />

Gleichgewichtssystem ausgehenden Erregung bedingt sind, haben oft Schwierigkeiten<br />

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