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Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

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6 <strong>Intervention</strong> durch <strong>Bewegung</strong><br />

Ist eine Trainigsintervention zur Förderung <strong>bei</strong> <strong>Legasthenie</strong> und/oder Dyskalkulie gefragt, gilt<br />

es in erster Linie einmal jene Bereiche herauszufiltern, in denen die <strong>Legasthenie</strong> bzw.<br />

Dyskalkulie begründet liegt. Es gibt dazu eine Vielzahl an unterschiedlichen Tests und<br />

Untersuchungen, wie <strong>bei</strong>spielsweise das von DRUMBL am Institut für angewandte<br />

Pädagogik entwickelte „Profil I.F.A.P.“. Es ist natürlich nur ein Beispiel von vielen Modellen<br />

zur Testung <strong>bei</strong> <strong>Legasthenie</strong>, auf die hier nicht alle eingegangen wird. Entscheidend <strong>bei</strong> jeder<br />

Testung sollte nicht ein Ergebnis sein, das nur Aussagen darüber macht, ob das Kind<br />

<strong>Legasthenie</strong> hat und wie stark diese ausgeprägt ist, sondern, dass aus der Untersuchung klar<br />

aufscheint, in welchen Bereichen das Kind Defizite zeigt. DRUMBL meint dazu: „Um die<br />

Förderung auf die individuellen Schwierigkeiten der Schüler abzustimmen, ist das<br />

Identifizieren der spezifischen Art der Schwierigkeiten bzw. jener Teilprozesse, welche<br />

Schwierigkeiten bereiten oder <strong>als</strong> grundlegende Teilleistungen fehlen, notwendig.“<br />

(DRUMBL 2009b, S.57)<br />

Nur dann kann ein entsprechendes, individuell angepasstes Förderprogramm erstellt werden,<br />

das dem Kind da<strong>bei</strong> hilft, mit seinem Problem besser klar zu kommen. Das<br />

<strong>Bewegung</strong>sprogramm sollte nach Möglichkeit immer in Kombination mit einem<br />

herkömmlichen kognitiven <strong>Legasthenie</strong>training bzw. Dyskalkulietraining stattfinden. Ein rein<br />

körperliches Programm gänzlich ohne Verbindung zur Tätigkeit des Schreibens bzw.<br />

Rechnens zeigt wahrscheinlich weniger Wirkung <strong>als</strong> ein kombiniertes Programm, in dem alle<br />

Elemente vereinigt sind. Viele Bereiche, die <strong>als</strong> Ursache für eine <strong>Legasthenie</strong>/Dyskalkulie in<br />

Frage kommen, sind wiederum ohne entsprechende motorische Übungen nicht zu verbessern<br />

bzw. zu kompensieren. A. J. AYRES meint dazu im Sinne der sensorischen Integration: „Eine<br />

Therapie, die auf sensorischer Stimulation und der körperlichen Reaktion auf diese<br />

Stimulation aufgebaut ist, zeigt oftm<strong>als</strong> bessere Behandlungsergebnisse <strong>als</strong> Medikamente,<br />

Psychoanalyse oder das Versprechen von Belohnung, bzw. die Androhung von Strafen. Sie<br />

hilft dem schlecht funktionierenden Gehirn, seine mangelhafte Leistung aus sich heraus zu<br />

beseitigen.“ (AYRES 1998, S.232)<br />

AYRES schreibt zu diesem Thema weiters: „Seine (die des Kindes, Anm. d. Autor)<br />

Behandlung besteht nicht darin, spezifische Fähigkeiten wie z.B. Lesen oder Schreiben, zu<br />

lernen. Es soll lernen, sein Gehirn zu ordnen, so dass es besser ar<strong>bei</strong>ten kann. Das versetzt es<br />

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