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Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

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1 Einleitung<br />

Das Erlernen der Sprache, sowohl in geschriebener <strong>als</strong> auch gesprochener Form, ist Teil<br />

nahezu jeder Kultur dieser Welt. Demnach stellen <strong>Legasthenie</strong> und Dyskalkulie ein<br />

weltweites Problem dar, das nur bedingt durch die unterschiedlichen Formen der Schrift, von<br />

Kultur zu Kultur variiert. So lassen sich die Probleme der Kinder in Österreich und auch der<br />

Kinder unserer Nachbarn in Deutschland, mit der „deutschen“ Schrift und Sprache, nicht eins<br />

zu eins mit denen der Kinder in <strong>bei</strong>spielsweise Japan oder China übereinanderlegen. Die<br />

asiatischen Schriften stellen mit ihren viel komplexeren, bildlicheren Schriftzeichen und für<br />

uns Europäer nahezu nicht erkennbaren Unterschieden in der Lautung und Betonung ganz<br />

andere Ansprüche <strong>als</strong> die europäischen Schriften. Dennoch haben die Kinder auch in diesen<br />

Ländern ihre Probleme <strong>bei</strong>m Schrift- und Spracherwerb, die der <strong>Legasthenie</strong> hiesiger Kinder<br />

ähneln. Die Lese- und Rechtschreibschwäche an sich, sowie die Rechenstörung, sind<br />

demnach ein globales Phänomen.<br />

Die Forschung zum Thema Lese- und Rechtschreibschwäche geht bis ins vorvorige<br />

Jahrhundert zurück. „Nach der Einführung der allgemeinen Schulpflicht im neunzehnten<br />

Jahrhundert wurde offenbar, dass einige die Kunst des Lesens und Schreibens bis zu einer<br />

gewissen Fertigkeit erlernen können, selbst wenn sie schwach begabt erscheinen. Erst dam<strong>als</strong><br />

konnte deutlich werden, dass es daneben Kinder gibt, die anscheinend extreme<br />

Schwierigkeiten zu haben scheinen.“ (LIPPITSCH 2007, S.12) Trotz der Eigenheiten unserer<br />

heutigen Gesellschaft, die unter dem Einfluss der Medienwirtschaft und des Internets steht,<br />

hat sich der Stellenwert des Schriftspracherwerbs nicht sonderlich verändert. „Auch in der<br />

neueren Zeit ist die Förderung von Schriftkenntnissen in der Bevölkerung eng mit der<br />

Vorstellung verbunden, damit eine Basis für den Fortschritt und für eine rationelle<br />

Lebensführung zu schaffen, da eine literale Kultur einer präliteralen oder oralen Kultur<br />

überlegen wäre…. Von Anfang an hatte somit das Erlernen des Lesens und Schreibens etwas<br />

mit einer rationalen Lebensführung, mit dem beruflichen Handeln und dem Fortschritt der<br />

Güterproduktion, aber auch mit der Gestaltung und der Teilnahme am gesellschaftlichen<br />

Leben zu tun.“ (KLICPERA 1995, S.4)<br />

Der Wissensstand über diese Thematik hat sich mit der Zeit wesentlich erweitert. Dennoch<br />

gibt es betreffend <strong>Legasthenie</strong> und Dyskalkulie immer noch viele verschiedene Meinungen<br />

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