30.08.2013 Aufrufe

Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4.1.5 Störungen in der Entwicklung<br />

Auf das Thema der kindlichen Entwicklung und ihren möglichen Störungen wurde in Kapitel<br />

3 schon ausführlich eingegangen. Es wird hier nur aus Gründen der Übersicht und<br />

Vollständigkeit kurz angeführt. Mechthild FIRNHABER (1996) schreibt in ihrem Buch<br />

„<strong>Legasthenie</strong> und andere Wahrnehmungsstörungen“ über Entwicklungsstörungen:<br />

„Oft „verdanken“ unsere Kinder ihre Lernprobleme „nur“ ihrer <strong>Bewegung</strong>sarmut. Wenn man<br />

sie mit einem sportlichen Programm (psychomotorische Übungen) fördert, verliert sich ihr<br />

Entwicklungsrückstand recht schnell (Willimczik u. a.). Auch eine solche Ursache muss <strong>als</strong>o<br />

in Betracht gezogen werden.“ (S.42)<br />

4.1.6 Dominanz einer Hand und funktionelle Lateralisation<br />

Es ist ein weitreichender Irrtum, dass Linkshändigkeit einen zusätzlichen Risikofaktor für<br />

<strong>Legasthenie</strong> darstellt. EGGERT schreibt in einer Studie zu <strong>Legasthenie</strong>: „Im Bereich der<br />

Lateralität, d.h. der Seitigkeit von Leistungen des Auges und der Extremitäten, ergaben sich<br />

ebenfalls keine Unterschiede zwischen lese-rechtschreibschwachen und Vergleichskindern. In<br />

<strong>bei</strong>den Gruppen traten gleich häufig Linkshänder, Linksäuger und Fälle von gekreuzter<br />

Dominanz (z.B. Linksäuger-Rechtshänder-Linksfüßer) auf.“ (1997, S.37) Linkshändigkeit hat<br />

demnach keinen Einfluss auf die Ausprägung, jedoch zeigen jene Kinder Auffälligkeiten, <strong>bei</strong><br />

denen die Spezialisierung für eine Seite des Gehirns noch nicht ausgeprägt ist. „Der<br />

Evolutionsprozeß verlief in Richtung auf die Lokalisation und Spezialisierung der<br />

Kortikalfunktionen, was auf die Dominanz einer Hemisphäre bezüglich bestimmter<br />

Funktionen und die Dominanz der anderen Hemisphäre bezüglich anderer Funktionen<br />

hinauslief.“ (AYRES 1979, S.187) Zahlreiche wichtige Leistungen des menschlichen<br />

Intellekts weisen daher eine starke funktionelle Lateralisation in der Großhirnrinde auf. So<br />

sind die Sprachzentren nur in einer der <strong>bei</strong>den Hirnhälften – man spricht in diesem<br />

Zusammenhang von Hemisphärendominanz – ausgebildet. Auf anderen Gebieten ist<br />

wiederum die nicht dominante Hirnhälfte der dominanten überlegen. Die subdominante<br />

Hemisphäre hat im Laufe der Phylogenese des Menschen einige visuelle Funktionen<br />

übernommen, die <strong>bei</strong> anderen Primaten noch nicht lateralisiert sind. Dazu zählen neben der<br />

Verar<strong>bei</strong>tung von räumlichen Signalen auch die räumlich konstruktiven und die visuell<br />

gestalterischen Fähigkeiten des Menschen.<br />

Die Verbindungsfaser zwischen den <strong>bei</strong>den Hemisphären ermöglicht im normalen Gehirn<br />

einen kontinuierlichen Informationsaustausch zwischen rechter und linker Hemisphäre. In<br />

50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!