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Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

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Noch genauer geht W. GADDES auf diese Thematik ein und bringt in seinem Buch über<br />

Lernstörungen und Hirnfunktion eine Aufzählung von Faktoren nach COHN (1968), die eine<br />

entwicklungsbedingte Dyskalkulie kennzeichnen:<br />

1) Missgebildete, häufig umgekehrte oder zu große Schriftzeichen<br />

2) Eine Dyslexie<br />

3) Eine Unfähigkeit, einzelne ganze Zahlen zu addieren<br />

4) Eine Unfähigkeit, Rechenzeichen und Dezim<strong>als</strong>tellen zu erkennen und anzuwenden<br />

5) Fehler <strong>bei</strong>m exakten Lesen des richtigen Wertes mehrstelliger Zahlen, da ihre<br />

Reihenfolge und Räumliche Anordnung nicht erkannt wird<br />

6) Schlechtes Gedächtnis für die Grundrechenarten<br />

7) Fehler, wenn Zahlen „im Sinn“ zu behalten sind<br />

8) F<strong>als</strong>che Anordnung und Platzierung von Zahlen <strong>bei</strong>m Multiplizieren<br />

(COHN 1968 zitiert in GADDES 1991, S. 440,)<br />

Es ist demnach ein wesentlicher Unterschied, ob sich ein Kind <strong>bei</strong>m Rechnen „nur“ schwer<br />

tut, oder ob die Schwierigkeiten dyskalkuliebedingt sind. Dyslektiker tun sich im Vergleich<br />

mit normal entwickelten Kindern einfach schwerer da<strong>bei</strong> zwei Wahrnehmungsbereiche zu<br />

integrieren (z.B. das Hinzeigen und das Benennen, die <strong>Bewegung</strong> und die Sprache), sich an<br />

die Folge in der Zahlenreihe zu erinnern, das Lesen der analogen Uhr zu lernen oder<br />

Mengenkonstanzen zu erkennen. Mengenkonstanzen bieten die Voraussetzung für die<br />

Entwicklung des Zahlenbegriffs. Jüngere Kinder, die Glasperlen aus einem Behälter in einen<br />

anderen mit einer anderen Form umfüllen mussten, glaubten, die Zahl der Perlen habe sich<br />

verändert, da sich die Höhe der Perlen im Gefäß geändert hatte. Siebenjährige Kinder<br />

verstanden, dass sich die Zahl der Perlen durch das Umfüllen nicht geändert hatte. (vgl. MILZ<br />

1999, S.55) Kindern, die an Dyskalkulie leiden, geht es wie den jüngeren Kindern, sie haben<br />

noch kein Verständnis für Mengenverhältnisse entwickelt.<br />

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