Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

falsch geordneten Abfolge bei der Verarbeitung von Reizen (seriale Störungen)
zusammenhängen können. Auch bei der Aufnahme von Sinneseindrücken (modalspezifische
Störungen) kann es bereits zu Problemen kommen. Die folgende Tabelle gibt einen kurzen
Überblick über mögliche Bereiche, die bei Funktionsstörungen der Wahrnehmung
beeinträchtigt sein können und deren jeweilige Symptome bzw. Auswirkungen. DRUMBL
bezieht sich dabei auf POS-Kinder, deren Symptome aber sehr denen legasthenischer Kinder
ähneln und die Aussagen damit vergleichbar sind:
Bereiche
Symptome und Auswirkungen
Reduzierte Erfassungsspanne: Bei POS-Kindern können ähnlich wie bei Kleinkindern nur geringe
Informationsquellen behalten und verarbeitet werden, da die auditive
Erfassungsspanne reduziert ist. Ähnliches gilt für die visuelle
Verarbeitung. Komplexe bildliche und schriftliche Information führt zu
Verwirrung und Orientierungslosigkeit.
Buchstabenverarbeitung: Verwechslungen der Buchstaben untereinander oder Unvermögen, die
Form der entsprechenden Lautbilder der Buchstaben aus dem
Gedächtnisspeicher abzurufen. Auf Wortebene Weglassung von
Buchstaben und Wortneubildungen.
Orientierung im Raum: Desorientierung, Angst vor neuen Umgebungen, oft Verwirrung in
großen Gruppen und bei Ansammlungen.
Taktil-kinästhetisch: Unkoordinierte Motorik bei komplexen Bewegungsabläufen,
mangelhafte Kraftdosierung.
Kanalkapazität: Die simultane Verarbeitung verschiedener Reize kann deutlich
eingeschränkt sein. Da von POS-Kindern bei anspruchsvollen Aufgaben
wie Rechnen oder Schreiben die vollen Kanalkapazität erforderlich ist,
wirken sich schon kleine Ablenkungen oder gedankliche
Abschweifungen deutlich aus. Auch Mehrschrittaufgaben können durch
die geringe Kanalkapazität zu Überforderung führen.
Wahrnehmungsfilter: Die Reizfilter im Gehirn sind bei POS-Kindern oft nicht altersgemäß
entwickelt. Bei zu niedriger Reizschwelle führen schon geringe
Umgebungsreize zur Ablenkung, Übermüdung und Überreizung. Solche
Kinder schrecken auch beim Schlafen leicht hoch. Bei überhöhter
Reizschwelle wirken die Kinder apathisch. Schlafen viel und lassen sich
nicht aus der Ruhe bringen.
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(vgl. DRUMBL 2009a, S.47)