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Bewegung als begleitende Intervention bei kindlicher Legasthenie ...

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FIRNHABER fasst ihrerseits vier Erscheinungsformen der <strong>Legasthenie</strong> zusammen:<br />

1) Die akustische (auditive) Erfassungsschwäche:<br />

Die akustische Erfassungsschwäche wird auch Lautnuancentaubheit genannt. Die<br />

Kinder hören die klanglichen Feinheiten eines Lautes nicht. Das bedeutet z.B., dass<br />

die Laute u-o, i-ü-ö-e, ä-e für den Legastheniker völlig gleich klingen. Weitere<br />

Schwierigkeiten finden sich <strong>bei</strong> Schärfungen („ck“ u. „Doppel-s“), Unterscheidung<br />

von kurzen und langen Lauten, sowie Endungen.<br />

2) Die visuelle (optische) Wahrnehmungs und Speicherschwäche<br />

Die visuelle Wahrnehmungs und Speicherschwäche wird auch <strong>als</strong><br />

Gestaltmerkschwäche bezeichnet. Wie die Form eines Buchstabens oder die einer Zahl<br />

oder eines Rechenzeichens (Anm. d. Autors: die letzten <strong>bei</strong>den beziehen sich auf eine<br />

Koppelung mit Dyskalkulie) aussieht, können sich die Kinder nicht einprägen. Auch<br />

ähnlich aussehende Buchstaben (z.B. „n“ und „m“) werden immer wieder verwechselt,<br />

was zu erheblichen Folgen in der Grammatik führt. Die Unsicherheit über die<br />

Buchstaben ist zudem einer der Hauptfaktoren der schwer lesbaren<br />

Legasthenikerschrift. Beim Schreiben entstehen immer wieder stärkere Zweifel, ob der<br />

Buchstabe nicht doch vielleicht anders aussehen müsste, <strong>als</strong>o wird er verändert.<br />

Auch ähnliche Zahlen (z.B. „7“ und „1“) sowie die Rechenzeichen (+,-, Division und<br />

Multiplikation) werden leicht verwechselt. (Anm. d. Autors: betrifft wieder<br />

Dyskalkulie)<br />

3) Die Leseschwäche und das mangelnde Leseverständnis<br />

Während die Legastheniker um jeden Buchstaben, jede Silbe und jedes Wort mühsam<br />

ringen müssen, begreifen sie den Textinhalt nicht oder nur ungenau. Erkennen und<br />

Begreifen des Geschriebenen brauchen eine lange Zeit und im Moment des Lesens<br />

wissen sie die Bedeutung des Wortes meist noch nicht. Die Kinder verlegen sich dann<br />

oft auf das Raten und so kann aus „Tipps für Verbraucher“ schnell einmal „Tipps für<br />

Verbrecher“ werden. Durch die Mühsamkeit des Leseprozesses entwickelt sich schnell<br />

eine „Lese-Unlust“.<br />

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