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handbuch für das vermittlungsverfahren - advodaehler.ch

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Handbu<strong>ch</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> Vermittlungsverfahren<br />

Mit einfa<strong>ch</strong>en, offenen Fragen ("Was ist Ihnen dabei wi<strong>ch</strong>tig, was sind ihre wi<strong>ch</strong>tigsten<br />

Anliegen) wird klar, was jede Partei wirkli<strong>ch</strong> will, was die Beweggründe sind. Die Klärung<br />

der Interessen fördert die Selbstbehauptung und <strong>das</strong> gegenseitige Verständnis der<br />

Parteien. Nur wer si<strong>ch</strong> selber versteht und ausdrücken kann, was er will, kann si<strong>ch</strong> auf<br />

Andere einlassen, Anderen zuhören und damit offen werden <strong>für</strong> deren Bedürfnisse. Die<br />

vermittelnde Person kann dur<strong>ch</strong> sorgfältiges Erfragen der Interessen und mit Zusammenfassen,<br />

("Loopen"), <strong>das</strong> gegenseitige Verständnis aktiv unterstützen, und damit die<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> Lösungen s<strong>ch</strong>affen (vgl. dazu nützli<strong>ch</strong>e Fragen zur Interessenklärung<br />

im Anhang).<br />

In Ehrverletzungsverfahren ermögli<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t selten genau dieses Verständnis eine ehrli<strong>ch</strong><br />

gemeinte Ents<strong>ch</strong>uldigung, die aus einer s<strong>ch</strong>einbar ausweglosen Situation herausführen<br />

kann.<br />

Ganz wi<strong>ch</strong>tig ist in der Konfliktbearbeitung die Zukunftsorientierung. Solange si<strong>ch</strong> die<br />

Parteien über die Vergangenheit zanken, ist <strong>das</strong> Gesprä<strong>ch</strong> geprägt von Bes<strong>ch</strong>werden<br />

und Bes<strong>ch</strong>uldigungen. Die vermittelnde Person erkundigt si<strong>ch</strong> besser, wie die Parteien<br />

die Zukunft gestalten wollen. Über die Zukunft kann man si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t beklagen, dort liegt<br />

die Hoffnung und damit die Lösung (vgl. dazu nützli<strong>ch</strong>e Fragen im Anhang, zukunftsund<br />

lösungsorientiert).<br />

Die vermittelnde Person a<strong>ch</strong>tet bei der Interessenfindung darauf, <strong>das</strong>s sie<br />

!<br />

vermeidet:<br />

eigene - Werthaltungen,<br />

- Interpretationen,<br />

- Rats<strong>ch</strong>läge<br />

aber gezielt einsetzt:<br />

- offene, einfa<strong>ch</strong>e Fragen stellen,<br />

- na<strong>ch</strong>fragen,<br />

- wenn ni<strong>ch</strong>ts mehr zu kommen<br />

s<strong>ch</strong>eint, den Parteien und si<strong>ch</strong><br />

selber Zeit lassen, warten können<br />

e) Lösungssu<strong>ch</strong>e - Optionen = Lösungsmögli<strong>ch</strong>keiten entwickeln<br />

(Brainstorming)<br />

Wie geht man vor?<br />

1. Optionen sammeln, ohne Bewertung, ohne Zuordnung, ohne Selektion<br />

Sind die Bedürfnisse der Beteiligten geklärt und die verhärteten Standpunkte aufgewei<strong>ch</strong>t,<br />

wird es mögli<strong>ch</strong>, gemeinsam Neues zu planen, zu skizzieren. Als erster<br />

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