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Experimentelle Untersuchungen zur Interaktion zwischen Pkw ...

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94 Reibungsschwingung und Geräusch des <strong>Pkw</strong>-Reifens<br />

6.1.2.2 Fahrbahneinfluß<br />

Wie in Kapitel 6.1.2.1 und Kapitel 4.2.2.1 gezeigt, verläuft die Reibungsschwingung des Reifens<br />

wie eine ungedämpfte Schwingung. Die Frequenz der Reibungsschwingung wird durch die<br />

viskoelastischen Eigenschaften des Gummis und die Gestaltungen der Profilelemente sowie die<br />

Fahrbahntextur bestimmt. Die viskoelastischen Eigenschaften des Gummis, die mit Speicher-<br />

und Verlustmodul charakterisiert werden (s. Kapitel 1.2.1.1), sind Grundlagen für die<br />

Reibungsschwingung des Laufstreifens. Nach der Berechnung von Fink [35] sind die<br />

Eigenfrequenzen der von ihm untersuchten Gummiproben sehr stark abhängig von ihren<br />

Abmessungen. Die Kontakttiefen der Fahrbahntextur bilden eine Randbedingungen für diese<br />

Reibungsschwingung und beeinflussen die Eigenfrequenz der Reibungsschwingung.<br />

In Kapitel 4.2.2.1 wurde die Reibungsschwingung mit dem Reifensensor beim ABS-Bremsen<br />

auf der trockenen Fahrbahn C erfaßt, während sie wegen der geringen Reibung auf der nassen<br />

Fahrbahn A nicht auftrat. Damit die Reibungsschwingung des Reifens beim ABS-Bremsen auf<br />

der Fahrbahn A entstehen und der Fahrbahneinfluß damit untersucht werden konnte, wurde die<br />

ABS-Bremsung aus 75 km/h weiter mit dem gleichen Versuchsfahrzeug und dem<br />

Versuchsreifen auf der leicht feuchten Fahrbahn A durchgeführt. Die aus dem Fenster von 70 bis<br />

10 km/h gerechnete mittlere Bremsverzögerung liegt bei 8,4 m/s 2 auf der feuchten Fahrbahn A,<br />

während bei 7,5 m/s 2 auf der nassen Fahrbahn A und bei 9,5 m/s 2 auf der trockenen Fahrbahn C.<br />

Das Ergebnis zeigt, daß die Reibungsschwingung beim ABS-Bremsen auf der feuchten<br />

Fahrbahn A auch vorkommt und ihre zeitliche Schwingungsform ähnlich wie auf der trockenen<br />

Farhbahn C, s. Kapitel 4.2.2.1. Um den Fahrbahneinfluß zu entdecken, werden die<br />

Profilelementverformungen im Frequenzbereich analysiert. In Bild 89 sind die Frequenzanalysen<br />

der Profilelementverformungen des Reifens, die mit dem Reifensensor beim ABS-Bremsen aus<br />

75 km/h auf den Fahrbahnen A und C gemessen wurden, aufgetragen. Im Bild ist zu sehen, daß<br />

die Frequenzen der Reibungsschwingungen auf den beiden Fahrbahnen unterschiedlich sind und<br />

ihre Differenz ca. 100 Hz beträgt. Dies kann auf die unterschiedlichen Fahrbahntexturen und<br />

Reibwerte <strong>zur</strong>ückgeführt werden. Wie in Bild 14 und Bild 16 gezeigt, ist Fahrbahn A fein und<br />

C rauh. Die Fahrbahn C hat höhere Amplituden in der Verteilung der Wellenlängen, s. Bild 27.<br />

Dies bedeutet, daß die Kontakttiefen der Fahrbahn C im Reifen größer sind als bei der<br />

Fahrbahn A. Die Kontakttiefen verhindern die Reibungsschwingung des Laufstreifens und die<br />

gespeicherte Energie im Laufstreifen wird entnommen. Außerdem wird diese<br />

Reibungsschwingung auf der Fahrbahn C auch durch den höheren Reibung verhindert. Deshalb

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