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Experimentelle Untersuchungen zur Interaktion zwischen Pkw ...

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Profilelementverformungen und Bremskraftaufbau des <strong>Pkw</strong>-Reifens beim Bremsen 61<br />

Wie mittels einer druckempfindlichen Folie bestätigt, ist die Latschlänge beim Freirollen gleich<br />

dem Fahrweg des Reifenlatsches. Aber dies gilt nicht mehr beim Bremsen. Unter Fahrweg<br />

versteht man den Weg, der relativ <strong>zur</strong> Fahrbahn durch den Reifen <strong>zur</strong>ückgelegt wird.<br />

Verfahrweg der Radmitte über der Fahrbahn besteht aus dem freirollenden und gleitenden Weg<br />

des Reifens. Aus Bild 59 ist ersichtlich, daß der Fahrweg des Reifenlatsches von der Bremskraft<br />

abhängig ist. Es kann wegen des starren Gürtels angenommen werden, daß die Latschlänge des<br />

Reifens unabhängig von der Bremskraft ist. Unter dieser Annahme kann der Bremsschlupf aus<br />

den Signalen des Sensors berechnet werden:<br />

w − l<br />

s= ∗100%<br />

w<br />

mit w = der vom Reifensensor gemessener Fahrweg des Reifenlatsches<br />

l = Latschlänge<br />

(Gleichung 10)<br />

Im gegebenen Beispiel ist der so berechnete Bremsschlupf 4,5% bei der Radlast b, 7,6% bei c<br />

und 13,3% bei d. Wie oben diskutiert, wird die elastische Verformung des Profilelements am<br />

Anfang der Kontaktzone von der Adhäsion verursacht und ist ein wichtiges Maß für die<br />

Ermittlung des Deformationsschlupfs. Aber hier ist die Trennung des Deformationsschlupfes<br />

vom gesamten Bremsschlupf nicht möglich, da das Gleiten des Profilelements allein aus dem<br />

Signalverlauf des Sensors nicht berechnet werden kann. Um das Gleiten zu bestimmen, kann<br />

z.B. noch ein Reifensensor in die Fahrbahn eingebaut werden [33].<br />

Zusätzlich vergleicht Bild 60 die Profilelementverformungen beim freien Hin- und Zurückrollen<br />

auf dem Prüfstand LINUS. Dabei ist die sich ergebene Latschlänge gleich. Aber die<br />

Verformungen im Einlauf- und Auslaufbereich sind bei der Hin- und Rückfahrt unterschiedlich.<br />

Dies bestätigt die sogenannten Blockeffekte (s. Kapitel 1.2.2). Die Meßstelle liegt nicht in der<br />

Mitte des Profilblockes sondern befindet sich etwa im vorderen Drittel. Die durch den<br />

Blockeffekt verursachte Spannung vermindert bei der Hinfahrt die abplattungsbedingte<br />

Schubspannung im Einlaufbereich, während sie bei der Rückfahrt diese Schubspannung<br />

verstärkt, vgl. Bild 8. Im Auslaufbereich ist dies umgekehrt. Außerdem ist die Amplitude der<br />

Verformung im Auslaufbereich bei der Hinfahrt nicht genau gleich der im Einlaufbereich bei der<br />

Zurückfahrt, da die Gestaltung der vorderen und hinteren Kanten des Profilblockes nicht gleich<br />

ist.

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