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Experimentelle Untersuchungen zur Interaktion zwischen Pkw ...

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Reibungsschwingung und Geräusch des <strong>Pkw</strong>-Reifens 87<br />

6 Reibungsschwingung und Geräusch des <strong>Pkw</strong>-Reifens<br />

6.1 Reibungsschwingung des <strong>Pkw</strong>-Reifens<br />

6.1.1 Mechanismus der Reibungsschwingung<br />

Wie in Kapitel 4.2.2.1 gezeigt, tritt die Reibungsschwingung des Profilelements des Reifens mit<br />

einer Eigenfrequenz im kHz-Bereich in einem bestimmten Reibungszustand <strong>zwischen</strong> Reifen und<br />

Fahrbahn auf. Das Phänomen kommt auch z.B. beim Bremssystem [93] und beim<br />

Scheibenwischer des Fahrzeugs [45] vor. Aus der Sicht der Mechanik stellen solche<br />

Reibungsschwingungen eine Art der selbsterregten Schwingungen dar, wobei die<br />

unvermeidlichen Energieverluste durch eine Energiezufuhr ausgeglichen werden, so daß der<br />

Schwinger wie ein ungedämpfter Schwinger mit eigener Frequenz schwingen kann. Nach<br />

[44, 66] kann die Reibungsschwingung allgemein durch eine Bewegungsgleichung:<br />

x + f ( x,<br />

x)<br />

= 0<br />

(Gleichung 22)<br />

beschrieben werden. Bezüglich der komplexen nichtlinearen viskoelastischen Eigenschaften und<br />

des Schwerpunktes in dieser Arbeit wird hier auf eine weitere mathematische Behandlung der<br />

Gleichung verzichtet.<br />

Im folgenden wird die Reibungsschwingung des Reifens mit Hilfe des Energiehaushalts in den<br />

physikalischen Zusammenhängen erklärt. Dafür wird der Laufstreifen des Reifens mit der Masse<br />

M unter Berücksichtigung der viskoelastischen Eigenschaften des Gummis als ein<br />

Reibschwinger in x- und z-Richtung modelliert, s. Bild 81a. Dabei beschreiben c1, c2, k1 und<br />

k2 die viskoelastischen Eigenschaften des Laufstreifens und sind abhängig von der Temperatur<br />

T und der Erregungsfrequenz fe. FN(z) ist die Aufstandskraft des Reifens und abhängig von der<br />

Verzögerung des Fahrzeugs z. Beim Bremsen entsteht eine Reibkraft F(s, ν) durch den<br />

Bremsschlupf s bzw. die Gleitgeschwindigkeit des Rades ν, wobei sich der Laufstreifen des<br />

Reifens elastisch verformt und teilweise gleitet. Dem Laufstreifen des Reifens wird Energie<br />

durch die Reibkraft zugeführt und dadurch wird er gespannt. Der Laufstreifen nimmt teilweise<br />

durch dessen Verformung die zugeführte Reibungsenergie auf und wandelt sie teilweise in<br />

Wärme um. Im Laufstreifen gibt es die vier Formen der Energie: die speicherbare potentielle<br />

Energie EP, die kinetische Energie EK, die durch Dämpfung dissipierte Energie ED und die durch<br />

Reibung zugeführte Energie ER. Das Gleichgewicht dieser vier Energieformen bestimmt die<br />

Reibungsschwingung des Reifens. Vor dem kritischen Bremsschlupf bzw. der kritischen

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